„Content an einem Ort zusammenbringen”
© Alex Schelbert
MARKETING & MEDIA Redaktion 22.10.2021

„Content an einem Ort zusammenbringen”

"medianet" sprach mit Sky Österreich-Geschäftsführter Neal O’Rourke über den Smart-TV „Sky Glass”, der vor Kurzem präsentiert wurde.

••• Von Anna Putz

WIEN. Something magical is coming”, hieß es seit einiger Zeit. Das „Magische” wurde vor Kurzem im Zuge zweier Launch-Events in London und München vor anwesenden Journalisten präsentiert und hört auf den Namen „Sky Glass”.

Gemunkelt wurde schon länger, dass Sky an einem Smart-TV arbeitet. Am 7. Oktober 2021 lud das Unternehmen nach München, um, wie Moderator Gregor Teicher sagte, ein „völlig neues Kapitel” in der Geschichte von Sky aufzuschlagen. Per Liveschaltung nach London gab Sky Group-CEO Dana Strong bekannt, mit dem Smart-TV das Fernsehen verändern zu wollen.
Mit dem Produkt, das sowohl lineares Programm mit Streaminginhalten in einem Interface verbindet, wolle man ein „einfacheres und besser vernetztes Leben” ermöglichen. „Sky Glass” soll demnach den Empfang von linearen TV-Sendern, Streaming-Apps wie Netflix, Amazon Prime oder Disney+ als auch Sky-Programmen ermöglichen. Das Besondere ist vor allem, dass der Fernseher ohne Satelliten- bzw. Kabelanschluss auskommt und lediglich einen Stecker und WLAN benötige. Seit Mitte Oktober ist die neue TV-Linie in drei Größen (43, 55 und 65 Zoll) in Großbritannien verfügbar, wo bisher eine Satellitenschüssel zum Empfang von Sky-Programmen nötig war. In Österreich und Deutschland wird die Markteinführung in der zweiten Jahreshälfte 2022 erfolgen. Preislich rangieren die Geräte zwischen 649, 849 und 1.049 Pfund (Anm.: 1 Pfund entspricht ca. 1,18 Euro.) In einem vergleichbaren Rahmen soll das Produkt 2022 im D-A-CH-Raum auf den Markt kommen.

„Komplexe Aufgabe”

Sky Österreich-CEO Neal O’Rourke, der bei der Präsentation in München anwesend war, erklärte im Gespräch mit medianet, dass die Einführung des TV-Geräts ein „nächster Schritt in Sachen Kundenerlebnis und Produktverbesserung” für Sky sei. Man sei sich der „Konsumentenbedürfnisse und -wünsche” bewusst und hätte, darauf aufbauend, „Sky Glass” entwickelt – und das schon seit Langem. „Seit über zwei Jahren”, so O’Rourke, ist das Projekt in Planung gewesen. Das Zusammenspiel aus Bildqualität, User Experience, Interface und Sound System in „einem benutzerfreundlichem Package zu vereinen, ist eine sehr komplexe Aufgabe”, sagt O’Rourke über den Entstehungsprozess.

Anders als in Großbritannien wird die Linie im D-A-CH-Raum erst nächstes Jahr erhältlich sein. Ziel von O’Rourke ist es, „so schnell wie möglich in Österreich zu launchen”; spätestens zum Weihnachtsgeschäft nächstes Jahr soll der Fernseher auch hierzulande erhältlich sein. Hinsichtlich Vertriebsstrategie hielt man sich noch bedeckt, nähere Informationen diesbezüglich sollen im nächsten Jahr folgen.

Kanalübergreifender Content

Spannend ist vor allem, dass Sky im neuen Produkt die Streaming-Konkurrenz berücksichtigt und integriert. „Uns geht es darum, ein brillanter Content-Anbieter zu sein. Natürlich mögen wir die Sky Originals und möchten, dass Leute sie sehen. Aber wir wissen, dass Kunden auch Netflix, Amazon Prime und Co. nutzen”, erläutert der Sky-Österreich-Chef. „Wir wollen Content an einem Ort zusammenbringen, um es den Kunden so einfach wie möglich zu machen”, meint O’Rourke. Deswegen habe man auch mit jenen Partnern zusammengearbeitet, um sicherzustellen, „Rechte und Content in dem Ausmaß zu erhalten, wie wir sie benötigen”.

Und auch Elke Walthelm, Executive Vice President Content von Sky Deutschland, sieht eine Nachfrage nach „qualitativ hochwertigen Inhalten”, die zudem einfach aufzufinden sind. Das „Entertainment-Erlebnis” soll laut ihr vom neuen Produkt profitieren.
In der britischen Version des Smart-TV werden auch lineare TV-Sender sowie deren Mediatheken berücksichtigt. Dies sei auch im D-A-CH-Raum vorgesehen, so Devesh Raj, CEO von Sky Deutschland. In UK wird für den Fernseher zudem eine Ratenzahlung angeboten; zusätzlich wurden Content-Pakete gebündelt. Ob und wie diese im D-A-CH-Raum umgesetzt werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Fest steht hingegen, dass im Frühling 2022 in Großbritannien ein Add-on in Form einer Kamera angeboten werden wird. Diese soll unter anderem die Qualität von Video-Calls, Online-Games und Ähnlichem verbessern. Vorgesehen ist weiters, dass der 4K-Ultra-HD-TV mit 360 Grad Dolby Atmos Sound in fünf Farben vertrieben werden wird.
Bei Sky sei man sich dessen bewusst, dass sich durch Covid-19 die Gesellschaft und deren Medienverhalten geändert hat. In einem „komplexen Leben”, wie Menschen es aktuell führen, „müssen Dinge einfach sein”, erklärte Dana Strong bei ihrem Talk in London. „Und wir glauben, dass dieses Produkt genau das tut”, resümiert Sky Österreich-CEO Neal O’Rourke abschließend.

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