Damit Werbung grüne Fußabdrücke hinterlässt
© AFP/Bertrand Guay
MARKETING & MEDIA Redaktion 12.11.2021

Damit Werbung grüne Fußabdrücke hinterlässt

Mediaplus Austria hat im Zeichen der Nachhaltigkeit ein neues Modell zur Kalkulation eines Green GRP kreiert.

••• Von Dinko Fejzuli und Martina Berger

WIEN. Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Doch was hat das mit Mediaplanung und Medienkonsum zu tun? Dazu bat medianet Bernhard Redl, Managing Partner Mediaplus Austria, und Katharina Amon, Senior Consultant & Green Ambassador Mediaplus Austria, zum Talk.

medianet: Herr Redl, bei Nachhaltigkeit denken die meisten an Dinge wie CO2-Emissionen oder den ökologischen Fußabdruck. Wie spannt man da den Bogen zu Kommunikation und Mediaaussteuerung?
Bernhard Redl: Nachhaltigkeit hat alle Bereiche des wirtschaftlichen Tuns erreicht. Und so ist nicht nur die Herstellung und der Vertrieb von Produkten ein relevanter Treiber von CO2-Emissionen, sondern auch die Mediaaussteuerung von Marketingkampagnen. Mediaplus hat gemeinsam mit ClimatePartner und österreichischen Medienpartnern ein Modell entwickelt, welches die CO2-Emissionen der Werbekampagnen individuell nach Werbedruck und Medienkanal berechnet. Somit sind ab sofort alle Unternehmen in der Lage, den CO2-Ausstoß jeder Werbekampagne mit ausgewählten Umweltschutzprojekten zu kompensieren und einen Beitrag für eine gesunde Zukunft zu leisten.

medianet:
Was bedeutet Nachhaltigkeitskommunikation generell und welche Punkte müssen dabei beachtet werden?
Katharina Amon: Wir setzen in unserer Nachhaltigkeitsstrategie auf drei Säulen: Die Vermeidung und Reduktion von Emissionen, die Kompensation von Emissionen, die vermieden werden können, und die allgemeine Kommunikation über Themen der Nachhaltigkeit. Bei der Reduktion der Emissionen gibt es eine Reihe an Initiativen – vom Umstieg auf recyceltes Papier, über nachhaltige Kaffee oder Fahrradparkplätze vor dem Büro. Bei der Mediaaussteuerung kompensieren wir den Energieverbrauch, der für die Ausspielung von Werbung benötigt wird. Und am Ende ist es uns sehr wichtig, die Kommunikation über Nachhaltigkeit offen und präsent zu halten.

medianet:
Mediaplus hat als Antwort auf das Thema Sustainable Media den Green GRP initiiert. Was bedeutet das?Amon: Green GRP ist ein Modell, das für den gesamten Werbemarkt konzipiert wurde und von allen genutzt werden kann. Wir sind nun erstmals in der Lage, ein Modell zur Errechnung der CO2-Emissionen von Werbekampagnen zu ermöglichen. Mit ClimatePartner haben wir einen renommierten Partner an unserer Seite, der uns mit seinem Know-how unterstützt. Nach der Feststellung des CO2-Fußabdrucks einer Kampagne haben Werbungtreibende die Möglichkeit, die Kompensation bei einem dafür ausgewählten Klimaschutzprojekt in Auftrag zu geben und einen Beitrag für eine grüne Zukunft zu leisten.

medianet: Unternehmen investieren am liebsten dann, wenn sie am Ende auch etwas davon haben, egal auf welcher Ebene. Was hat ein Auftraggeber vom Green GRP?
Redl: Durch nachhaltige Mediaplanung können Kunden in ihrem unternehmerischen Handeln einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Kompensieren Kunden mit dem Green GRP ihre Werbekampagne, erhalten sie die Nutzungsrechte des Labels „Klimaneutrale Werbekampagne” für ihre Kommunikation und Nachhaltigkeitsberichte. Das personalisierte Label kann beispielsweise auf Werbesujets angebracht werden und steht für Transparenz und Glaubwürdigkeit, da mit dem integrierten QR-Code direkt nachvollzogen werden kann, welches Projekt unterstützt wird.

medianet:
Wie kann die Mediaplus als Agentur denn nun Unternehmen bei der Implementierung des Green GRP unterstützen?
Amon: Mediaplus agiert als Ini­tiator und bringt Kunden, Medienhäuser und ClimatePartner zusammen. Wir bieten damit ein Modell für alle und ermöglichen einen transparenten Ablauf. Mit dem Green GRP-Rechner auf unserer Website ist eine schnelle, einfache und valide Erstberechnung der CO2-Emissionen möglich. Die Kompensation macht in den meisten Fällen maximal ein Prozent des Mediabudgets aus, wodurch die Umsetzbarkeit der Kompensation im Rahmen des Machbaren ist.

medianet:
Konnten Sie schon Medienpartner für die Initiative gewinnen?
Redl: Das Konzept von Green GRP basiert auf der Einbindung aller Marktteilnehmer, um größtmögliche Akzeptanz und Wirkung zu erzielen. Aus diesem Grund wurden von Anfang an eine Vielzahl an österreichischen Medienhäusern an Bord geholt. Wir haben wichtige Medienpartner wie ORF-Enterprise, ProSiebenSat.1 Puls 4, IP Österreich, Goldbach Media, ServusTV, RMS, Infoscreen, Der Standard, Epamedia und MediaPrint gewinnen können. Sie liefern nicht nur wertvolle Insights zu ihren Gattungen, sondern sind auch besonders in der Kommunikation des Modells aktiv.

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