Das kommt 2023
© Martin Hörmandinger
Robert Sobotka ist Geschäftsführer des Instituts Telemark Marketing und war bis 2020 Vorsitzender des VMÖ.
MARKETING & MEDIA Redaktion 13.01.2023

Das kommt 2023

Welche Trends werden die Marktforschung im nächsten Jahr prägen? Branchenkenner Robert Sobotka hat die Antworten.

••• Von Sascha Harold

WIEN. Was bringt das neue Jahr in der Markt- und Meinungsforschung? Robert Sobotka, Geschäftsführer bei Telemark Marketing und von 2015 bis 2020 Vorsitzender des VMÖ, skizziert die Trends und Herausforderungen, die die Branche im kommenden Jahr sehr stark betreffen werden. Ein besonders drängendes Thema, das nicht nur die Markt- und Meinungsforschung betrifft, ist die Personalknappheit.

Wahlforschung im Fokus

„Sowohl Interviewer als auch qualifizierte Projektleiter werden gesucht. Eine Fülle von Stellen ist derzeit ausgeschrieben. Generell fehlt es an Nachwuchs in der Branche. Der Job in der Markt- und Meinungsforschung scheint für viele junge Berufseinsteiger wenig attraktiv”, so Sobotka. Der Verband der Marktforschung Österreich versucht mit gezielten Weiterbildungsangeboten dagegenzuhalten, die Attraktivität der Branche muss aber weiter erhöht werden.

Medial häufig diskutiert wird besonders die Wahlforschung, auch wenn sie nur etwa fünf Prozent des Auftragsvolumens in der Branche ausmacht. „Auch im heurigen Jahr wird das Thema Wahlforschung und vor allem die Sonntagsfrage die Branche der Markt und Meinungsforschung und auch die breite Öffentlichkeit beschäftigen – schließlich sind in den ersten vier Monaten drei Landtagswahlen”, fasst Sobotka zusammen. Der Verband der Marktforschungsinstitute habe Richtlinien publiziert, um die Qualität dieser Umfragen sicherzustellen, aktuell würden diese weiter überarbeitet.

Neue Technologien

Artificial Intelligence wird künftig auch in der Markt- und Meinungsforschung verstärkt zum Einsatz kommen. Eine Revolution sieht Sobotka hier allerdings keine. „Neue Technologien – allen voran die Anwendung von AI – werden auch 2023 die Markt- und Meinungsforschung nicht revolutionieren. Trotz Personalknappheit werden Bots den Interviewer oder die Interviewerin (noch) nicht ersetzen. Allerdings ist davon auszugehen, dass AI viele Prozesse der Markt- und Meinungsforschung erleichtern werden.”

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