Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli
ANSTANDSLOS. „Buy American” war schon das Credo von Donald Trump, als es darum ging, das Volk aufzuwiegeln und an den Wahlurnen für ihn stimmen zu lassen. Dass seine markanten, roten Kapperl mit der Aufschrift „Make America great again”, welche er besonders gern bei öffentlichen Auftritten trägt, dann aber in China gefertigt wurden, war halt ein dummer Zufall, wo quasi das Credo „Unser Göd für unsere Leit” nicht galt.
Niedertracht als Gewand mancher Politiker
Das gleiche Motto nutzt man, wieder einmal, in Österreich. Die juristische Erfahrung, dass man rumänischen Pflegerinnen das Kindergeld nicht kürzen darf, wenn ihre Kinder von ihnen getrennt in Rumänien leben, reichte als politische Lehre nicht.
Nein, jetzt schickt man sich in Niederösterreich an, den Heizkostenzuschuss von den im Vergleich zu den echten Heizkosten ohnedies lächerlichen, einmaligen 150 Euro nur Österreicherinnen und Österreichern geben zu wollen. So verkündet es zumindest Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer. Er sagt natürlich nicht dazu, dass dieses Geld auch EU-Bürgern und allen anderen, die rechtlich gleichgestellt sind, zusteht.
Aber um die Frage, wie viele Menschen es dann bekommen, und was es kostet, geht es ja gar nicht. Es geht um den Punkt, den man in der politischen Kategorie „Niedertracht” bei der eigenen Klientel machen möchte, indem man einfach mal behauptet, dass man sich eben nur um sie, die „Leistungsträger”, kümmere, wie es die FPÖ verkündete.
Damit impliziert man gleichzeitig, dass die anderen, die Ausländer, die Nicht-Leistungsträger sind – was selbstverständlich nicht stimmt, denn es gäbe keinen funktionierenden Pflegesektor, keinen Bausektor und auch keine Waren in den Billa-Regalen, wenn die Zoricas und Mustafas sie nicht vorher einschlichten würden.
Der eigentliche Skandal ist aber, dass die christlich-soziale ÖVP bei diesem höchst unchristlichen Spiel stillschweigend einfach mitspielt.
