••• Von Sascha Harold
WIEN. In wenigen Wochen geht ein turbulentes Jahr zu Ende – eine gute Gelegenheit, den Blick auf den Zustand der PR-Branche zu richten. Welche Themen prägen den Agenturalltag und mit welchen Trends wird die Branche künftig konfrontiert sein?
Silvia Grünberger ist Managing Partner von Rosam.Grünberger.Jarosch & Partner und wagt den Blick in die Zukunft: „In Anbetracht aktueller Diskussionen geht es noch mehr um Authentizität und Glaubwürdigkeit. Wenn das Markenversprechen nicht eingelöst wird und Inkongruenz zwischen Sein und Schein besteht, hat man verloren. Das höchste Gut ist am Ende Vertrauen, und hierfür ist Kommunikation ein erfolgskritischer Faktor – verbal wie nonverbal.”
Technologische Entwicklungen haben die Geschwindigkeit des Wandels, vor allem auch in der Kommunikationsbranche, rasant beschleunigt. Alte Arbeitsmethoden werden damit infrage gestellt – ein Auftrag auch an die PR. „Eine Herausforderung für Unternehmen ist die immer stärkere Verschmelzung zwischen klassischer PR, Marketing und digitaler Kommunikation. Dabei gilt es, oft historisch gewachsene Denkmuster aufzubrechen und neue Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, Inhalte und Stories ganzheitlich zu kreieren und umzusetzen”, erläutert Grünberger.
Litigation PR im Kommen
Inhaltlich setzt Rosam.Grünberger.Jarosch & Partner unter anderem stark auf das Thema Nachhaltigkeit. Hier sei besonderes Feingefühl in der Kommunikation gefordert, damit eine nachhaltige Positionierung gelinge und man sich nicht dem Vorwurf des Greenwashing aussetze, so Grünberger. Ein Geschäftsfeld, für das die Kommunikationsexpertin steigenden Bedarf sieht, ist die sogenannte Litigation PR. „Es gibt einen steigenden Bedarf an Kommunikationsberatung zu rechtlichen Themen, Klagen und Prozessen. Deshalb haben wir Anfang des Jahres unser Team erweitert und Ex-Staatsanwalt Gerhard Jarosch als Managing Partner mit an Bord geholt”, führt Grünberger aus.
