Das Spiel mit den Emotionen
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Ingrid Brodnig ist Autorin dreier Bücher. Im Sommer 2017 erschien ihr Buch „Lügen im Netz. Wie Fake News, Populisten und unkontrollierte Technik uns manipulieren”.
MARKETING & MEDIA Redaktion 10.11.2017

Das Spiel mit den Emotionen

Unter dem Titel „Lügen im Netz” fand ein Diskussionsabend im Bildungshaus Sankt Magdalena statt.

LINZ. Am 30. Oktober fand im Bildungshaus Sankt Magdalena ein Gesprächs- und Diskussionsabend aus der Reihe „Magdalena Gespräche” statt. „Lügen im Netz” lautete der Titel, dies ist zugleich der Buchtitel der Autorin Ingrid Brodnig, die auch als Hauptreferentin an diesem Abend fungierte.

Irreführende Artikel

Über 100 Gäste waren gekommen und folgten den Ausführungen Brodnigs, die mit zahlreichen Beispielen untermalt waren: Irreführende Artikel aus den Medien mit fälschlich aufbereiteten Zahlen, Fake News, also frei erfundene Meldungen auf Facebook, die eine vielfach höhere Aufmerksamkeit bei den Lesern erzielten als etliche wahre Nachrichten, oder Facebook-Profile, die gezielt durch bezahlte Werbung an Personengruppen mit bestimmten Interessen verbreitet werden. Schützen könne man sich, indem man Quellen von Nachrichten und Postings hinterfrage: im Zweifelsfall googeln und einen Blick in das Impressum werfen.

Häufig wird in Nachrichtenbeiträgen und Postings in ­Sozialen Medien mit Emotionen gespielt: Was Wut oder Ärger bei den Lesern auslöst, wird besonders oft geklickt und weiterverbreitet. Wenn man sich durch einen Artikel stark emotional berührt fühlt, sollte man besonders vorsichtig sein und hinterfragen, wie viel Wahrheit dahintersteckt.

Fake News in den Medien

Interessante Inputs lieferten zwei weitere Podiumsgäste: Paul Eiselsberg (IMAS International) erklärte, dass etwa ein Drittel der Bevölkerung regelmäßig (zumindest alle zwei bis drei Monate) Fake News in den Medien bemerke. Die relative Mehrheit der Bevölkerung ist der Meinung, dass es Falsch- und Fehlinformationen schon immer gegeben hat, dass es nun seit dem Internetzeitalter aber auch für jeden möglich ist, diese leichter und schneller zu verbreiten. Die Bedrohung für die Gesellschaft wird von knapp 50% als einigermaßen groß bzw. sehr groß eingeschätzt.

Auch die Linzer Bloggerin ­Doris Prohaska (www.dorisworld.at) verwies darauf, wie wichtig es sei, Quellen zu hinterfragen und Beiträge wirklich von Anfang bis zum Ende durchzulesen, anstatt nur einzelne Textpassagen herauszugreifen.
Wer Inhalte so konsumiert und reflektiert, kann die Vorteile Sozialer Medien nutzen, wie etwa Austausch und Vernetzung mit Gleichgesinnten.
Der Abend klang mit einigen Fragen aus dem Publikum sowie Austausch und Gesprächen beim Imbiss aus. (red)


Das Bildungshaus Sankt Magdalena beschreibt sich als ein „Zentrum der Kommunikation, Diskussion, ein Ort der Begegnung und Lebensqualität”. ­Weitere Informationen finden sich online unter:
www.sanktmagdalena.at

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