••• Von Dinko Fejzuli und Josephine Wolfram
LINZ. Vor beinahe 25 Jahren gründeten Jörg Neuhauser und Daniel Frixeder die Werbeagentur upart. Beide studierten zu dem Zeitpunkt an der Johannes Kepler Universität in Linz und haben als Quereinsteiger mit einem betriebswirtschaftlichen Hintergrund bald ihre Leidenschaft zur Kommunikation entdeckt. Beim einen war das zusätzliche Asset die Fotografie, beim anderen bildungsnahe Themen, wie die Schülervertretung.
„Wir haben uns die notwendigen Grafikprogramme selbst beigebracht und uns quasi als Autodidakten in Richtung Kommunikationsexperten entwickelt. Oft mussten wir schmerzvoll lernen, aber das hat dazu geführt, dass wir auch andere Wege gegangen sind als die üblichen”, erzählen die beiden.
Von Null auf Hundert
Ihre Erfolgsgeschichte begann mit dem Erstellen von Flyern und Schreiben von Texten, aber sie haben bereits auch HTML-Seiten erstellt – zu einer Zeit, also die großen Agenturen noch keine Zukunft darin sahen. Irgendwann hieß es dann: „Entweder wir machen jetzt ernst, oder wir lassen es und so haben wir uns entschlossen, upart zu gründen”, so die zwei Gründer, und seit dieser Zeit „sitzen wir Tisch an Tisch, in einem Büro und das seit fast 25 Jahren”.
Breites Spektrum
Heute ist upart eine Werbeagentur in Linz, deren Leistungsspektrum von der Markenentwicklung, über umfangreiche Kampagnen bis zu Social Media-Marketing und Packaging-Design reicht.
„Das Verknappen auf das Wesentliche” stehe dabei im Vordergrund. Denn: „Nur, wenn es gelingt, die relevanten Aussagen herauszufiltern und fokussiert zu kommunizieren, ist Werbung heute erfolgreich”, so das Credo der Agentur.
Seit der Gründung hat sich die Agentur stetig entwickelt und über die Jahre starke Kundennetzwerke aufgebaut. Einer jener Kunden, die auch heute noch mit dem Unternehmen assoziiert wird, ist etwa das Rote Kreuz. Die erste Kampagne „Wir haben die passende Jacke für Dich” mit und für die Hilfsorganisation wurde schnell zum Symbol für Freiwilligenarbeit schlechthin und für die Agentur selbstredend ein großer Erfolg.
Das Projekt wurde vor zehn Jahren erstmalig vermarktet, in den Jahren darauf weiterentwickelt, aber immer basierend auf der selben Grundidee.
Warum das so ist, erklären die beiden mit einer Grundphilosophie: „Nicht jedes Mal muss ein etabliertes Thema über Bord geworfen werden, nur um eine neue Idee zu entwickeln. Man kann und muss bei einer strategischen Positionierung auch langfristig denken und kann ein gutes Konzept auch immer wieder neu interpretieren.”
Und der Erfolg gibt ihnen Recht. In Oberösterreich gestartet und vielfach ausgezeichnet, wurde die Kampagne von immer mehr Bundesländern übernommen und ist mittlerweile österreichweit präsent.
Wirtschaftliche Verankerung
Aber nicht nur im Bereich Non Profit, sondern auch in den klassischen Wirtschaftssektoren und öffentlichen Institutionen ist die Agentur als verlässlicher Partner etabliert.
Unter den vielen Kunden befinden sich unter anderem die Hypo Landesbank Oberösterreich und die Energie AG, die ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringen: „Zum Beispiel, dass wir nicht einfach beschreiben können, was man nicht angreifen kann.” Gleichzeitig brauche das Thema Energie eine professionelle Kommunikation aufgrund der recht starken Wettbewerbssituation.
Pandemie-Bedingungen
Ein Thema, an dem auch upart nicht vorbeigekommen ist, war die Pandemie. Einige laufende Kampagnen wurden adaptiert und in den Botschaften angepasst, um den aktuellen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Manche Kunden haben in dieser Zeit immer wieder ihre Geschäfte zusperren müssen und entsprechend auch ihre Marketing-Maßnahmen heruntergefahren. Andere wiederum wollten gerade in diesen Zeiten verstärkt Verfügbarkeit und Sicherheit vermitteln und haben intensiver mit ihren Kundinnen und Kunden kommuniziert als üblich.
upart selbst ist trotz der durchaus schwierigen Umstände in 2020 personell gewachsen: Insgesamt zehn neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind vergangenes Jahr zur Agentur gestoßen – ein herausforderndes Unterfangen, denn gerade etwa Digitalexperten waren in 2020 stark nachgefragt. Den Grund für die Attraktivität der eigenen Agentur als Arbeitgeber sieht Neuhauser in der eigenen Arbeitsweise bzw. den eigenen Arbeitsprozessen, die von einem wertschätzenden Miteinander getragen werden.
upart hat sich von der kleinen Allrounder-Werbeagentur weiterentwickelt. Heute spezialisieren sich Teams innerhalb der Agentur auf einzelne Themengebiete und bilden Experten-Units, die je nach Anforderungen ein Projekt leiten oder Teile einbringen. Generalisten und Experten gehen auf verschiedensten Gebieten mit unterschiedlichen Perspektiven auf neue Projekte zu.
Den großen Mix an ihren unterschiedlichen Kunden sehen die beiden Geschäftsführer als große Stärke. „Wir arbeiten mit Foundern genauso wie mit Marketern aus großen Konzernen. Dabei kann jeder von jedem etwas lernen. Seien es Erfahrungen oder auch neue, innovative Denkansätze und Tools.” Eine der vielen Aufgaben sieht Frixeder darin, „eine Art Regisseur zu sein und individuell auf Kunden und deren Bedürfnisse optimal eingehen zu können”.