Der gut gerüstete Nachwuchs fehlt
MARKETING & MEDIA Dinko Fejzuli 25.01.2019

Der gut gerüstete Nachwuchs fehlt

Immer mehr Branchen-Unternehmen suchen vergeblich gut ausgebildete, junge Mitarbeiter.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

HEISSE WARE. Gute Vertriebler und Berater sucht die Branche quasi im Dauerzustand. „Wenn du einen guten Anzeigenverkäufer kennst, sags mir”, höre ich immer wieder in Gesprächen mit Verlagsverantwortlichen.

Neu hingegen ist, dass sich immer mehr Unternehmen aus der erweiterten Kommunikationsbranche mittlerweile schwertun, geeignete Mitarbeiter zu finden, um jene Felder abzudecken, die sie neu in ihrem Portfolio haben und die vor ein paar Jahren noch nichts mit etwa einer Zeitung oder einer PR- bzw. Kreativagentur zu tun hatten.

Digitalisierung und ihre neuen Folgeberufe

Eine jener Agentur-Gattungen, wo die Digitalisierung im Bereich HR ihre deutlichsten Spuren hinterlässt, sind etwa Media-Agenturen. Hinter Schlagworten wie Programmatic steckt ein hoher Automatisationsgrad, aber hinter all der Automatisierung steht ein gut ausgebildeter Mensch, der quasi vorn etwas hineinwirft, damit am Ende etwas Kluges und für den Kunden Nützliches herauskommt. Und dafür muss diese Person gut ausgebildet sein.

Ja, es gibt bereits etliche FHs und Lehrgänge, die auf diesen Bedarf aus der Kommunikationsbranche mit entsprechenden Angeboten reagiert haben. Trotzdem scheinen, so zumindest die Rückmeldungen aus der Branche, die mich erreichen, gut und vor allem passend ausgebildete junge Mitarbeiter dünn gesät zu sein.

Vom Agenturkoch bis zu Yogastunden

Und so incentivieren Unternehmen gute, wertvolle Mitarbeiter mit Goodies bis hin zu einem eigenen Koch, der mehrmals die Woche für diese kocht, und versuchen auf der anderen Seite, die weniger gut Qualifizierten selbst weiterzuqualifizieren.

Das unvermeidliche Problem an dieser Taktik: Kaum gut ausgebildet, wechseln diese Mitarbeiter zu einem anderen Unternehmen, das etwa mit mehr Geld winkt.
Eine negative Folge dieser Strategie sind nur leider Branchenanfänger, die plötzlich völlig realitätsfremde Gehaltsvorstellungen entwickeln.

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