WIEN. In den vergangenen Jahren haben sich Marktforscher, Marketingprofis und Soziologen an der Gen Z abgearbeitet, nun rückt zusätzlich auch die Generation Alpha in den Fokus. Zwar steckt ein Großteil der zwischen 2010 und 2025 Geborenen noch tatsächlich in den Kinderschuhen, als potentielle Konsumenten spielen sie in etlichen Branchen aber schon eine wichtige Rolle.
Laut der aktuellen Generationenstudie von IP Österreich bekommt mehr als die Hälfte der Kinder (53%) regelmäßig Taschengeld – im Durchschnitt 34,46 € – und kann frei darüber entscheiden, wofür sie es ausgeben. Auch wenn es bei den Konsumpräferenzen je nach Alter und Geschlecht zum Teil deutliche Unterschiede gibt, herrscht in zwei Punkten weitgehend Einigkeit. In erster Linie wird das Taschengeld für den Kauf von Süßigkeiten und Snacks verwendet oder – für spätere größere Anschaffungen – gespart.
Aber auch bei den Haushaltsausgaben, die von den Eltern bestritten werden, hat der Nachwuchs ein mehr oder weniger gewichtiges Wort mitzureden. Wenn es um die Bereiche Hobby, Sport, Spielzeug, Kleidung sowie Freizeitaktivitäten geht, bestimmen in immerhin rund 80 bis 90% der Familien die Kinder entweder überhaupt alleine oder dürfen zumindest mitentscheiden. Welche Schulartikel und Lebensmittel eingekauft werden, wird in rund drei Viertel der Familien gemeinsam entschieden.
Marken spielen dabei eine wichtige Rolle – dabei gilt, je älter das Kind, desto mehr Wert legt es darauf. Marken lernen Kinder vor allem über den Freundeskreis (60%) kennen, mit zunehmendem Alter hat auch YouTube (44%) einen größeren Einfluss. Wichtige Kontaktpunkte sind darüber hinaus der stationäre Handel (39%) und das Fernsehen (34%). Social Media und Influencer spielen bei den Jüngsten noch kaum eine Rolle, mit zunehmendem Alter steigt aber die Bedeutung deutlich – rund die Hälfte der Zwölf- bis 14-Jährigen wird in den sozialen Netzwerken auf Marken aufmerksam.
Markenaffine Generation
TV-Werbung ist derzeit aber noch die effektivste Methode, um die junge Zielgruppen zu erreichen und übertrifft YouTube und soziale Medien. Viele Kinder äußern Kaufwünsche gezielt aufgrund von TV-Werbung. Zudem achten insbesondere Zehn- bis Elfjährige auf InGame-Werbung.
Die Nutzung von Bewegtbildformaten ist bei der Generation Alpha omnipräsent. Vor allem kostenlose Videodienste, wie YouTube und Toggo sowie klassisches Fernsehen werden täglich oder mehrmals pro Woche von geschaut. Super RTL ist der beliebteste Kindersender, vor allem bei den Sechs- bis Neunjährigen.
„Die Generation Alpha wächst in einer Welt auf, in der Bewegtbild omnipräsent ist. Unsere Studie zeigt, dass Bewegtbildinhalte, soziale Medien und Gaming nicht nur die Freizeitgestaltung dieser Generation prägen, sondern auch maßgeblichen Einfluss auf ihre Kaufentscheidungen haben. Marken und Werbetreibende müssen sich darauf einstellen, Alphas zusätzlich auf neue, digitale Weise zu erreichen, fasst Christian Sattler, Head of Research bei IP Österreich, die Studie zusammen. (red)
