Der Papiermarkt bleibt weiter turbulent
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MARKETING & MEDIA Redaktion 11.03.2022

Der Papiermarkt bleibt weiter turbulent

Die Preissteigerungen bei Rohstoffen, Transport und Energie setzen Hersteller und Verarbeiter unter Druck.

••• Von Britta Biron

BRÜSSEL. Laut der vorläufigen Statistik des Verbandes der europäischen Papierindustrien (Confederation of European Paper Industries – CEPI) ist die Produktionsmenge im Vorjahr auf 90,2 Mio. t gestiegen und hat damit das Vor-Corona-Niveau übertroffen.

Verpackungen legen zu

Mit 7,1% am stärksten zugelegt hat der Verpackungs-Sektor, dessen Anteil an der Gesamtmenge jetzt bei 58,7% liegt. Innerhalb dieser Produktgruppen zeigen sich aber deutliche Unterschiede. Während das Plus bei Kartonagen für Handelsverpackungen nur bei knapp über vier Prozent lag, betrug es bei Papier für Tragetaschen fast zwölf Prozent.

Im Sektor der Grafischen Papiere, deren Anteil unverändert bei knapp 28% liegt, wurde gegenüber 2020 ein Mengenzuwachs von 5,4% verzeichnet. Die Hersteller von Sanitärpapier fuhren ihren Output dagegen zurück, die Mengen sanken durch die wieder normalisierte Nachfrage um 2,5%. Wenig überraschend wurde auch die Zeitungspapier-Menge weiter verringert, und zwar um 7,4%.



Schwierige Lage

Für die Europäische Papierindustrie war 2021 trotzdem kein Jubeljahr, denn die Preise für Rohstoffe, Transport und vor allem Energie sind sprunghaft gestiegen.

Laut einer Umfrage des deutschen Verbandes „Die Papierindustrie”, mit 105 Unternehmen die größte CEPI-Oranisation, sind 80% der Unternehmen davon stark bzw. sehr stark betroffen. Mehr als die Hälfte geht davon aus, die höheren Kosten nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergeben zu können. Knapp ein Drittel (30%) hält zeitweise Produktionsstopps für möglich, und sogar 60% haben Sorge, aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage weniger als geplant in die Transformation ihrer Produktionsstätten investieren zu können.

Hohe Belastung

Angespannt ist auch die Lage bei den Papier- und Karton-Verarbeitern in Österreich. Zwar sind die Auftragsbücher voll, aber die steigenden Kosten – ab März erhalten die rund 9.000 Beschäftigten auch 3,9% mehr Lohn – fressen die Margen. „Die Wucht der Kostenexplosion können die Unternehmen unmöglich alleine schultern. Preiserhöhungen sind unausweichlich”, kündigt Georg-Dieter Fischer, Obmann des Fachverbands Propak in der WKÖ, an. Mit der industriellen Herstellung von Produkten aus Papier und Karton wurde zuletzt pro Jahr ein Umsatz von 2,4 Mrd. € erzielt.

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