„Der Themenkalender für 2025 ist gut gefüllt”
© Martina Berger
Alexandra Vetrovsky-Brychta
MARKETING & MEDIA Redaktion 07.02.2025

„Der Themenkalender für 2025 ist gut gefüllt”

Alexandra Vetrovsky-Brychta, Präsidentin des DMVÖ, im Jahresgespräch zu den Plänen des Verbands.

••• Von Jakob Klawatsch

Im Juni 2024 wurde Alexandra Vetrovsky-Brychta auf der Generalversammlung des Dialog Marketing Verband Österreich (DMVÖ) erneut zur Präsidentin gewählt. Im medianet-Interview erklärt die DMVÖ-Präsidentin, wie die Zusammenarbeit mit dem Vorstand bisher verlaufen ist, welche Events für dieses Jahr geplant sind, wo die Politik bei der KI nachbessern muss und was sich der DMVÖ von einer neuen Regierung wünscht.

medianet: Frau Vetrovsky-Brychta, Sie sind vor mehr als einem halben Jahr erneut zur DMVÖ-Präsidentin gewählt worden. Wie war die Arbeit mit dem neuen Vorstand seither?
Alexandra Vetrovsky-Brychta: Die Arbeit mit dem neuen, alten Vorstand – mehr als die Hälfte der Personen war davor schon im Vorstand – war in den letzten Monaten sehr toll. Gemeinsam haben wir viele Events veranstaltet, etwa wieder den Marketing Automation Day und unser Sommerfest an der Alten Donau. Vor allem haben wir durch neue Themen Mehrwert für unsere Mitglieder geschaffen. Besonders hervorheben möchte ich hier die Social Influencer Expert Group, die sich mit den Thema Influencer Marketing beschäftigt und sich an österreichische Nano- und Micro-Influencer richtet.

medianet:
Die Social Influencer Expert Group wurde Anfang November mit einem Kick-off-Event gestartet. Was leistet diese konkret für die heimische Influencer-Branche?
Vetrovsky-Brychta: Sie dient als eine Plattform zur Vernetzung zwischen Influencern, Auftraggebern wie Agenturen sowie Brands und Medien. Bei unserem Kick-off-Event haben wir diese Stakeholder des Influencer-Marketing zusammengebracht. Es gab Vorträge von Brands, es wurden Best Cases präsentiert, und Rechtsanwälte haben über Compliance im Influencer Marketing gesprochen. Im heurigen Jahr wollen wir die Social Influencer Expert Group noch weiter mit Leben füllen. Wir werden zwei große Events veranstalten, bei denen wir die Stakeholder zusammenbringen und Möglichkeiten zum Netzwerken geben.

medianet:
Welche Events sind darüber hinaus für 2025 noch geplant?
Vetrovsky-Brychta: Der Marketing Automation Day 2025 wird Ende September stattfinden, auch unser Sommerfest wird Ende August wieder über die Bühne gehen. Für den Februar ist der erste ‚Let’s Talk About Data'-Event des Jahres geplant, hier wird es um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) gehen.

medianet:
Marketing Automation Day, Sommerfest, ‚Let’s Talk About Data' – der DMVÖ veranstaltet jedes Jahr zahlreiche Events. Welche Bedeutung haben diese Events für die Arbeit des DMVÖ?
Vetrovsky-Brychta: Eine sehr große, weil bei unseren Events immer der Austausch im Vordergrund steht, der Austausch von Wissen und von Kontakten. Unser Verband hat aus meiner Sicht die Aufgabe, als Plattform zu dienen und Wissen an die Mitglieder und an die Community zu vermitteln. Deshalb sind die Events ein wesentlicher Bestandteil unserer Vereinsarbeit.

medianet:
Der erste Event heuer wird aus der ‚Let’s Talk About Data'-Reihe sein. Ein Teil dieser Reihe ist auch das ‚90 Minutes B2B-Marketing' von der B2B-Expert Group. Welche Veränderungen hat es in diesem Bereich gegeben?
Vetrovsky-Brychta: Martin Kernthaler, eines der neuen Vorstandmitglieder, hat die Leitung der B2B-Expert Group übernommen. Unter seiner Leitung hat die Expert Group im Oktober vergangenen Jahres bereits ein 90 Minutes B2B-Marketing' zum Thema Account Based Marketing veranstaltet. In der B2B-Expert Group wurde für heuer bereits entschieden, dass am 22. Mai das ‚B2B Marketing Forum' stattfinden wird.

medianet:
Sie haben bereits angesprochen, dass ‚Let’s Talk About Data' im Februar das allgegenwärtige Thema KI behandeln wird. Wie steht der DMVÖ zu KI und welche Leistungen bieten Sie für Unternehmen?
Vetrovsky-Brychta: KI ist gekommen, um zu bleiben und KI wird aus unserer Sicht immer mehr zum Commodity-Gut. Es ist ein weiteres Puzzleteil in der Marketing-Technologie-Landschaft und hilft, Use-Cases erfolgreich umzusetzen. KI wird so zu einem Assistenten oder zu einem Kollegen im Team. Deshalb ist es für uns wichtig, unseren Mitgliedern und unserer Community Hilfeleistungen anzubieten, wie man KI am besten implementiert. Wir haben dazu verschiedene Formate, die unseren Mitgliedern zeigen, wie sie mit der Hilfestellung von KI Use-Cases erfüllen können.

medianet:
Bei der Umsetzung des AI Acts der EU gibt es hierzulande nach wie vor Unsicherheiten – auch, weil es keine eigene KI-Behörde gibt. Was muss die Politik aus Ihrer Sicht hier liefern?
Vetrovsky-Brychta: Wir brauchen rasch Rechtssicherheit und Transparenz. Der AI Act sieht gewisse Milestones vor, etwa dass ab Februar Mitarbeitende, die mit KI arbeiten, in Basiskompetenzen geschult werden müssen. Der AI Act ist also schon voll im Gang, und wir in Österreich wissen immer noch nicht, ob es für KI eine eigene Behörde geben wird, ob es eine Sektion bei einer Datenschutzbehörde wird oder ob es eine andere Lösung geben wird. Deshalb fordern wir von einer neuen Regierung, dass es rasch zu einer akzeptablen Lösung kommt.

medianet:
Frage zum Schluss – welche Erwartungen haben Sie darüber hinaus an die neue Regierung?
Vetrovsky-Brychta: Grundsätzlich erwartet der DMVÖ von jeder Regierung, egal welcher Couleur, dass sie für den heimischen Wirtschaftsstandort eintritt. Hier müssen Anreize gesetzt werden, dass der heimische Medienstandort wieder ins Wachsen kommt – nicht nur mit Förderungen, sondern auch mit dementsprechenden Rahmenbedingungen, um das Beste herauszuholen. Das bedeutet aber auch, dass es kein Goldplating geben darf, also dass Gesetze, die von der EU kommen, in Österreich strenger ausgelegt werden als in anderen Ländern.

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