Die Dose im Fokus der Werbewirkung
MARKETING & MEDIA Redaktion 31.05.2019

Die Dose im Fokus der Werbewirkung

Red Bull und die heterogenen Ergebnisse ­programmerzeugten Involvements.

Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider

FLÜGEL. Die aktuelle Ausgabe von medianet wurde wegen des Feiertags schon am Mittwochabend fertiggestellt. Politische Kommentare sind damit obsolet. Wie wir seit zwei Wochen wissen, kann sich auch in diesem bis dato für seine politische Stabilität vielgelobten Österreich binnen 24 Stunden so gut wie alles auf den Kopf stellen.

Ein Nachtrag für unsere marketingaffine Zielgruppe: Der Werbewert für die Red Bull GmbH – im Strache-Video werden etliche „Flügerl” konsumiert – wurde mit 1,32 Mio. Euro errechnet. Das betrifft nur die Nennungen in den österreichischen Printmedien innerhalb der ersten Woche nach dem Platzen des Skandals. Nicht berücksichtigt sind die Erwähnungen der Marke in den Sozialen Netzen. Der Betrag ist nicht die Welt für einen Mann wie Mateschitz, dem man ca. 17 Mrd. Euro Vermögen zuschreibt. Aber es ist auch „ned nix”, wie der Wiener so sagt. Nun gibt es zwar passendere Rahmenhandlungen für elegantes Product Placement; andererseits haben 40.000 Österreicher Herrn Strache eben eine Vorzugsstimme geschenkt. Kurz gesagt: Über idealen Kontext lässt sich ohnehin streiten. Außerdem: „In Bezug auf die Wirkung von programmerzeugtem Involvement auf die Erinnerung an Werbung sind die Ergebnisse heterogen”, sagt das „Handbuch Werbewirkung” (Springer Fachmedien). Fazit: Man sollte den geschenkten Gaul, wenn er denn so bereitwillig drauflosgaloppiert, nicht allzu akribisch auf sein Zahnmaterial hin überprüfen.
Themenwechsel, ein Vorgriff: Am 21. Juli 2019 jährt sich die Mondlandung zum 50. Mal. Aus diesem Anlass erinnerten sich Peter Nidetzky und Hugo Portisch im Gespräch mit der APA an die ORF-Sondersendung zur Mondlandung: Portisch, er ist 92, fände jedenfalls auch einen Marsflug „sehr aufregend”: „Die Marslandung möchte ich jederzeit wieder im ORF kommentieren.” „Hat man eine Erde gesehen, hat man alle gesehen”, beschrieb Harrison Schmitt, Pilot der Apollo 17, beim bis dato letzten bemannten Mondflug den Anblick der Erde aus dem All. Das ist auch irgendwie ned nix.

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