Die Kassen klingeln
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Musik wird hauptsächlich über Onlineplattformen konsumiert, im ersten Halbjahr wurden 8,6 Mrd. Songs gestreamt.
MARKETING & MEDIA Redaktion 22.09.2023

Die Kassen klingeln

Der Umsatz am österreichischen Musikmarkt ist im ersten ­Halbjahr um über 15 Prozent auf 98,3 Mio. Euro gestiegen.

WIEN. Die Statistik des Verbandes der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI) liefert für das erste Halbjahr 2023 ein sehr erfreuliches Ergebnis: Mit 98,3 Mio. € liegt der Umsatz um 15,5% über jenem der Vorjahresperiode.

Über Streaming-Dienste wurde Musik im Wert von knapp 82 Mio. € konsumiert. Damit konnten Spotify, Apple, Amazon, YouTube und Co., über die insgesamt 8,6 Mrd. (+18% gegenüber 2022) im ersten Halbjahr gestreamt wurden, ihren Marktanteil auf über 83% steigern.

Positive Entwicklung

Innerhalb des Streaming-Marktes sind werbefinanzierte Angebote (+ 37%) und Bezahlabos (+ 28%) überproportional stark gewachsen.

Neben attraktiven Angeboten scheint sich im werbefinanzierten Segment auch der infolge der EU-Copyright-Richtlinie verbesserte Rechtsschutz positiv auszuwirken.
In Relation zu den hohen Einnahmen, die YouTube, Meta, TikTok und Co auch in Österreich generieren, fallen die Lizenzeinnahmen für die heimische Musikwirtschaft mit rund sechs Mio. € im ersten Halbjahr 2023 aber insgesamt noch recht mager aus. Hier besteht laut IFPI ein großes Wachstumspotenzial für die Zukunft.
Das Revival der Vinyl-Schallplatten hat sich ebenfalls verstärkt – der Umsatz mit dem Kultprodukt weist ein Plus von 17% auf 5,4 Mio. € aus, was einen Marktanteil von bereits 5,5% entspricht. Mit Musik-CDs wurden 8,4 Mio. € umgesetzt, ein Minus von knapp zehn Prozent).
Insgesamt präsentiert sich der physische Musikmarkt in Österreich stabil, der Rückgang bei CDs konnte durch die steigenden Schallplattenverkäufe nahezu gänzlich kompensiert werden.

Blick auf KI-Problematik

Beim Blick in die Zukunft ist IFPI-Geschäftsführer Franz Medwenitsch dennoch nur vorsichtig optimistisch, denn „wir stehen bei KI-generierter Musik vor der nächsten großen Herausforderung – rechtlich, wirtschaftlich und kulturell. Originäre, von Menschen geschaffene Musik darf nicht entwertet werden, denn die Einnahmen aus geschützten Werken sind und bleiben der wichtigste Anreiz für kreatives Schaffen.” (red)

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