Die neue Wunderwaffe heißt Gamification
© Jeshoots.com
MARKETING & MEDIA Redaktion 20.09.2019

Die neue Wunderwaffe heißt Gamification

Ob Verhaltensänderung, Recruiting oder Kunden­bindung: Gamification lautet das neue Zauberwort.

Lange bevor das Thema Gamification die Marketinglandschaft erreichte, setzte man bei Sky Österreich bereits auf Gewinnspiele und wurde so schon früh dem Spieltrieb der Menschen gerecht. Heute können wir dank Tablet, Smartphone und Co. überall und immer spielen – kein Wunder also, dass spielerische Elemente immer häufiger zum Einsatz in Unternehmen kommen.

Neben dem klassischen Gewinnspiel gibt es bei Sky längst viele andere Gamification-Anwendungen. Im Interview sprach Maximilian Heske, Head of Sports Digital bei Sky Österreich, unter anderem über einen Chatbot, der die User herausfordert, und wie man durch das Spiel seine Community nachhaltig begeistern kann.


medianet:
Herr Heske, es gibt wohl wenige Themen, die so hochemotional besetzt sind wie der Sport. Ist es da nicht eine Art Selbstläufer, wenn bei Sky Sport Österreich auch Gamification-Ansätze zum Einsatz kommen?
Maximilian Heske: Natürlich profitieren wir davon, dass unsere User für den Sport brennen und unsere Community sich ohnehin für das Thema Spiel und Sport interessiert. Damit ist es allerdings noch nicht getan. Es reicht natürlich nicht aus, einfach ein Quiz in die Website zu implementieren – es geht um sehr viel mehr. Wir verstehen Sky Sport Austria als ein 360 Grad-Ecosystem. Während wir unsere Community mit den Live-Momenten im TV begeistern, beginnt die Customer Journey natürlich schon sehr viel früher. Lange bevor der Live-Moment da ist, nämlich schon frühmorgens, wollen wir unsere User abholen und ihnen unsere Geschichten über den ganzen Tag hinweg erzählen – hierfür nutzen wir eben auch Gamification-Ansätze.

medianet:
Sky Österreich hat es geschafft, in einem Chatbot eine solche Gamification-Anwendung zu implementieren. So haben Sie aus einem puren Kommunikationsmedium auch gleichzeitig einen Spielpartner geschaffen ...
Heske: Genau. Unser Facebook-Chatbot Fredl fordert die User zu einem Tipp-Spiel heraus und hat einige Lebensweisheiten parat, wenn man ihn danach fragt. Wir setzen hier auf eine humorvolle Kommunikation und unterhalten die User. Ein Chatbot ist eine künstliche Intelligenz; uns war es wichtig, Fredl möglichst menschlich erscheinen zu lassen. Unser Chatbot geht auf unseren Sky-Experten und den ehemaligen Fußballprofi Alfred Tatar zurück. Er ist die Antithese zum Internet und besitzt beispielsweise auch kein Smartphone – der Clou war also, diese Gegensätze zu vereinen: eine Person, die sich der digitalen Welt entzieht, und die künstliche Intelligenz. Das spiegelt sich auch im Logo des Chatbots wider: Sein Gesicht setzt sich aus dem von Alfred Tatar und einem Roboter zusammen.

medianet:
Fredl startete im Jahr 2017, also zu einer Zeit, wo das Thema Chatbot gerade aufkam. Wie können User mit ihm interagieren, und wo findet sich der Gamification-Ansatz wieder?
Heske: Fredl fordert unsere User zum Tippspiel heraus. Wie beim klassischen Tippspiel, tippt man auf den Ausgang von Fußballspielen. Sind alle Spiele getippt, erhält der User innerhalb von wenigen Sekunden eine Grafik mit seinem Namen, Profilbild und all seinen abgegebenen Tipps, die er direkt mit seinen Freunden teilen kann. Fredl erinnert unsere User auch daran, zu tippen und lädt sie dazu ein, die Leistungen von Teams oder einzelnen Spielern auf einer Skala von 1 bis 5 zu bewerten. Mit jedem Tipp und jeder Bewertung sammeln die User Punkte; hier kommt auch der Community-Gedanke zum Tragen. Die User können sich mit anderen Spielern messen und sind Teil eines großen Ganzen. Natürlich kann immer wieder eingesehen werden, wo der eigene Punktestand im Vergleich zu den anderen Usern liegt und welchen Platz man im Ranking innehat. So schaffen wir permanente Feedbackzyklen. Gleichzeitig erhalten wir so Daten und Content, den wir hervorragend für die lineare Programm nutzen können. Wir sehen so beispielsweise, was die häufigsten Tipps der Community sind und können diese Information in der TV-Show kommunizieren. Die erfolgreichsten User werden natürlich mit tollen Gewinnen belohnt – das schafft einen zusätzlichen Anreiz.

medianet:
Ein neues Tool sind die Quiz, die jetzt auf Skysport­austria.at gespielt werden können. Welche Absichten verfolgt man denn mit diesem und den anderen Gamification-Anwendungen?
Heske: Bei dem Quiz beantworten unsere User beispielsweise zehn Fragen zu einem Fußballspieler unter Zeitdruck. Der Reiz für den User ist sicher, sich selbst zu überprüfen und sich einer Challenge hinzugeben. Dank der Gamification-Anwendungen schaffen wir es, dass sich die User möglichst lang auf unseren Plattformen aufhalten. In weiterer Folge bedeutet das natürlich auch ein stärkeres Involvement der User mit unseren Produkten wie der Tipico Bundesliga oder der UEFA Champions League und natürlich der Marke Sky selbst. Für Werbekunden ist das natürlich sehr spannend, da die Qualität der Werbekontakte enorm hoch ist. Unsere User interagieren mit unseren Kanälen und fühlen sich mit der Marke Sky stark verbunden. (gs)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL