Die neue Zukunft der „Cre(AI)tive Industries”
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MARKETING & MEDIA Redaktion 14.07.2023

Die neue Zukunft der „Cre(AI)tive Industries”

Flexibilität, Kooperation und Innovation sind bei der Agentur kraftwerk das Fundament des Erfolgs.

••• Von Dinko Fejzuli

Unter dem Motto „Vom Silo zum Innovationshub – neue Arbeits­weise für neue Technologien” könnte man die Herangehensweise der interdisziplinären Agenturgruppe kraftwerk zusammenfassen.

Die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) haben das Innovationstempo zuletzt noch einmal deutlich erhöht, als Antwort hat die Agentur ein Eco-System geschaffen, in dem sie ungezwungen und flexibel mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenarbeitet.

Innovationshub …

Auch der Mitbewerb ist kein Tabu, wenn es um die Zukunft der Cre(AI)tive Industries geht. Jürgen Oberguggenberger, Geschäftsführer bei kraftwerk: „Die Branche entwickelt sich nur weiter, wenn es ein Miteinander gibt; das kann gegenseitig sehr befruchtend sein, wenn es unter dem Strich fair bleibt.” Das sei grundsätzlich nichts Neues, denn solche Innovations-Eco-Systeme wurden bereits in den 90er-Jahren in der Forschung erfolgreich eingesetzt. Der Vorteil: Gerade in wettbewerbsintensiven Branchen eröffnet die Zusammenarbeit „neue Formen des Wissens”, so kraftwerk-CEO Heimo Hammer.

Auch Regeln braucht es freilich in einem solchen flexibel organisierten Eco-System, etwa wenn es um Fragen geistigen Eigentums geht. Vertrauen ist gut, Vertrauen mit Eco-System und AI sei besser.

… statt ChatGPT-Blabla

kraftwerk will sich so, neben seinen Kerngeschäftsfeldern Consulting, Kommunikation, Technologie und Daten, auch als Innovationshub präsentieren.

„Wir sind die prädestinierte Anlaufstelle für Leute, die neue Ideen und technische Anwendungen haben. Warum? Weil wir die Kunden und die Zugänge haben, um gemeinsam aus einer Idee neue kreative und technische Lösungen zu entwickeln”, erläutert Hammer. Offenheit statt Egozentrik. Auch mit Universitäten und Fachhochschulen arbeite man derzeit in mehreren Projekten zusammen, was auch deshalb relevant sei, weil die Suche nach passenden, jungen Fachkräften schwierig ist. Employer Branding sei kein Marketing-Gag; die Wertschätzung und Einbindung der GenZ ist „Key”.
Besonders erfolgreich sei man, so die beiden im Gespräch, mit diesen neuen Ansätzen etwa auch mit Bestandskunden, wo bereits eine vertrauensvolle Basis besteht. Bei Wifi oder Lkw Walter entwickelt man etwa bereits neue, teils KI-gestützte Lösungen und geht hier mit Prototypen teilweise in Vorleistung. Nachdem Pitches und Ausschreibungen nicht immer der Weisheit letzter Schluss sind, gehe man hier proaktiv vor, so Oberguggenberger.

Neue Formen der Kreativität

KI-Anwendungen sind, für eingegrenzte Gebiete, eigentlich schon länger Thema – etwa in der Industrie oder der Robotik. Das Aufkommen von Text- oder Bildtools rund um ChatGPT oder Midjourney hat der Entwicklung aber noch einmal einen Schub gegeben.

„Der letzte Herbst hat massive Veränderungen gebracht, weil OpenAI und andere das für jeden zugänglich gemacht haben. Das wird die gesamte Cre(AI)tive Branche betreffen”, ist Hammer überzeugt. Verändern werden sich dadurch nicht nur Kundenbedürfnisse (schnellere und bessere Ergebnisse in der ersten Phase), auch in den eigenen Arbeitsabläufen ist KI schon jetzt nicht mehr wegzudenken.
Oberguggenberger ergänzt: „Mir nehmen KI-Tools mittlerweile 30 Prozent meiner Aufgaben ab. Konkretes Beispiel ist etwa die Recherche, die Analyse und das Zusammenfassen von Ausschreibungsunterlagen bis zu ersten KI-basierten Texten, Konzepten und Visuals.” Auch wenn man im derzeitigen Stadium der Entwicklung Ergebnisse natürlich noch überprüfen ­müsse.

KI als Turbo für Agenturmarkt

Verändern werden sich dadurch auch Jobprofile. Ob es klassische, Google-basierende Performance-Agenturen oder SEO-Optimierer in der jetzigen Form etwa in Zukunft noch braucht, ist zweifelhaft.

Doch auch bei kraftwerk ist man davon überzeugt, dass es auch künftig nicht ohne den Menschen gehen werde – die Aufgaben werden sich jedoch ändern. Die Auswirkungen auf die Branche sehen beide jedenfalls positiv. Hammer: „Kunden wollen möglichst schnell um möglichst wenig Geld aktuelle Inhalte kanalunabhängig ausspielen – am besten noch bild- und animationsgestützt. Die Skalierung der Kreativität ist mit KI-Systemen praktisch unendlich.” Darüber hinaus, ergänzt Oberguggenberger, seien gerade Kreative im Vorteil, weil sie neue Geschäftsfelder und Modelle denken und entwickeln können. Das unterscheide kraftwerk auch von reinen Softwareanbietern, bei denen der Kreationsaspekt fehle.

Fast Forward statt Textbots

Wie der kre(AI)tive Austausch gelingen kann, hat kraftwerk mit dem Fast Forward Forum vorgezeigt. Vor Publikum präsentierten damals vor dem ­Hintergrund der Covid-Pandemie innovative Köpfe aus den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft Ideen und neue Konzepte für eine bessere Zukunft. Inzwischen ist daraus mit den Fast Forward Files auch ein Buch entstanden. Für Organisationen, die rasch nach vorne kommen wollen, geht es um Eco-Systeme und neue Technologien wie KI.

Um solche Formen der Kollaboration und Technologie geht es auch, wenn Hammer und Oberguggenberger der Zukunft der Creative Industries sprechen. Oberguggenberger bringt es mit einem Augenzwinkern in einer Metapher wie folgt auf den Punkt: „Ein Eco-System als Innovationshub ist im Grunde wie ein großer Spielplatz: Man lernt gemeinsam mit anderen, teilt seine Spielzeuge und bekommt selbst auch Hilfe. Gleichzeitig braucht es aber auch Regeln für ein faires Miteinander. Die Zukunft der Branche liegt im Neuem und im Miteinander und nicht in der typisch österreichischen Neidgesellschaft.”

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