Bis 23. März sind die Österreicher wieder aufgerufen, ihre Fernsehlieblinge zu küren: Der TV-Preis Romy geht heuer in die 29. Runde. Am Montag präsentierte der Kurier die 31 Nominierten für die Auszeichnung, deren Namensgeberin Romy Schneider heuer ihren 80. Geburtstag gefeiert hätte. Unter den Nominierten für die Gala am 7. April in der Wiener Hofburg sind heuer viele das erste Mal dabei.
Unter ihnen sind etwa die Schauspieler Murathan Muslu, Verena Altenberger und Georg Friedrich, ORF-Moderatorinnen Nadja Bernhard und Claudia Reiterer sowie der deutsche Comedian Jan Böhmermann. Moderiert wird die Gala bereits zum dritten Mal in Folge von ORF-Moderator Andi Knoll und der Schauspielerin Katharina Straßer.
Neben der erstmals nominierten Altenberger rittern in der Kategorie „Beliebteste Schauspielerin Kino/TV-Film” noch die auch im Vorjahr Nominierten Pia Hierzegger und Julia Koschitz sowie Nina Proll und Aglaia Szyszkowitz um die Gunst des Publikums.
Bei den männlichen Kollegen kann neben Muslu und Friedrich darüber hinaus auch für Florian David Fitz und Elyas M'Barek gestimmt werden, die beide bereits eine „Romy” zu Hause haben. Ebenfalls auf der Liste findet sich heuer Juergen Maurer.
Nominiert in der Kategorie „Beliebtester Schauspieler Serie oder Reihe” sind Heino Ferch, Joseph Hannesschläger, Gerhard Liebmann, Andreas Lust und das Duo Christian Tramitz und Helmfried von Lüttichau (wodurch es 30 Nominierungen, aber 31 Nominierte gibt, Anmerkung der Redaktion).
Als beliebteste Seriendarstellerinnen stehen Patricia Aulitzky, Hilde Dalik, Gerti Drassl, Ulrike Folkerts und Maria Happel zur Wahl.
In der Information stehen mit Nadja Bernhard, Corinna Milborn, Claudia Reiterer, Sylvia Saringer und Anne Will heuer ausschließlich Frauen am Start.
In der Kategorie „Show und Unterhaltung” wurden neben Jan Böhmermann auch Ruth Moschner, Michael Niavarani, Kai Pflaume und Thomas Stipsits nominiert.
Für alle Generationen
Für Kurier-Geschäftsführer Thomas Kralinger verbindet der Preis Generationen, „spricht Teenager genauso an wie ältere Menschen und erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit”.
Nach dem Rekordvoting im Vorjahr mit 180.000 Stimmen erwarten sich die Veranstalter heute eine neuerliche Steigerung. „Eine Zwei zu Beginn wäre schön”, so Kralinger.
ORF zeigt auch Akademiepreis
Wer zu den Nominierten und später zu den Gewinnern zählt, habe sich nicht nur die Anerkennung von Kollegen, sondern vor allem die des Publikums „mit viel Leidenschaft und Top-Leistung hart erarbeitet”, so ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner (s. Interview).
Der ORF wird am 7. April nicht nur die glanzvolle Gala aus der Hofburg selbst übertragen, sondern auch die vor der Romy selbst vergebenen sogenannten Akademiepreise, bei welchen die Menschen hinter der Kamera geehrt werden.
Romy Schneider-Schwerpunkt
Zusätzlich gibt es einen Romy-Schneider-Schwerpunkt. So stehen bereits am Nachmittag ab 13:15 Uhr auf ORF 2 „Mädchenjahre einer Königin” auf dem Programm, um 20:15 folgt eine Romy Schneider-Doku von Lisbeth Bischoff, bevor es um 21:10 Uhr mit der Übertragung der Preisverleihung losgeht.
Um 23:20 klingt der Abend mit dem Thriller „Der Swimmingpool” aus, in dem sich Schneider 1969 an der Seite von Alain Delon, Jane Birkin und Maurice Ronet in einer tragischen Viererbeziehung verhedderte.
Und: Rund um die Gala wird der Ikone des österreichsichen Films und Namensgeberin der Statue, Romy Schneider, einen besonderen Platz bekommen; ausgewählte Nominierte werden im Rahmen einer Hommage zu Wort kommen.
„Die wunderbare, facettenreiche Schauspielerin ist stets gegen gesellschaftliche Zwänge und Schranken aufgetreten und hat Zeit ihres Lebens die Rechte von Frauen über den Film hinaus gestärkt”, würdigte Kurier-Chefredakteur und Herausgeber Helmut Brandstätter die Namensgeberin des österreichischen Film- und Fernsehpreises laut Unterlagen auf der Pressekonferenz.
Das Voten ist auf www.romy.at oder mittels Voting-Karten der Post möglich. ‚Wahlschluss' ist der 23. März.
Powerfrauen vor den Vorhang
Über den Umstand, dass heuer in der Kategorie „Information” ausschließlich Frauen nominiert sind, freut sich auch ORF-Fernsehdirektorin Kathi Zechner:
medianet: Frau Zechner, ist der Umstand, dass heuer bei der Romy in der Kategorie ‚Information' nur Frauen nominiert sind, ein Zeichen der Zeit?
Kathi Zechner: Ich finde es gut und richtig, dass es gerade in diesem Jahr passiert – als große Wertschätzung aller Kolleginnen. Ich möchte aber dazusagen, dass sich auch alle Journalisten geehrt fühlen sollen, nämlich in der Standhaftigkeit, die heute für ihren Beruf notwendig ist.
medianet: Wenn es um die Ehrung von Kolleginnen geht, da meinen manche, dass man hier nicht nur nicht hingeschaut hat, um welche zu sehen, sondern dass man sogar bewusst weggeschaut hätte.
Zechner: Ich glaube nicht, dass man weggeschaut hat, aber man hat sich nicht die Mühe gemacht, hinzuschauen.
medianet: Heuer findet sich auch die Verleihung der Akademiepreise prominent im ORF wieder. Wie kam es dazu?
Zechner: Das ist eine öffentliche Ehrung der Autorinnen und Autoren, der Regie und generell aller anderen, die unsichtbar hinter der Kamera agieren, und ich bin sehr stolz, dass wir es heuer schaffen, zumindest 45 Minuten des Akademiepreises in einem quasi ‚Best of' im Fernsehen zu zeigen, und zwar in der Prime Time. (fej/APA)