Die Sprache der Kunden sprechen
© Omnes
Jürgen ­Tarbauer 2007 gründete Tarbauer die Agentur Omnes und führt ihre Geschäfte seit mittlerweile elf Jahren selbst.
MARKETING & MEDIA Judith Welzl 31.05.2019

Die Sprache der Kunden sprechen

Kommunikation ist bei Omnes nicht nur Geschäft, sondern Grundprinzip. Geschäftsführer Jürgen Tarbauer im Interview.

••• Von Judith Welzl

WIEN. Mit Feingefühl kommuniziert Omnes-Chef Jürgen Tarbauer mit seinen Kunden. Der Erfolg gibt ihm recht – seit über elf Jahren betreut er Unternehmen aus verschiedenen Branchen. medianet sprach mit Jürgen Tarbauer über aktuelle Projekte und Pläne für die Zukunft.

medianet:
Omnes ist sehr umtriebig bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Wie verlief das Jahr 2018?
Jürgen Tarbauer: 2018 sind wir mit einigen Herausforderungen ins neue Jahr gestartet. Wir konnten aber das Ruder herumreißen und daraus unser bisher bestes Ergebnis erzielen: mehr als 25 Prozent Kundenzuwachs und eine deutliche Steigerung unseres Umsatzes. Das verdanken wir unter anderem den vielen spannenden Projekten, die wir für unsere Kunden letztes Jahr umsetzen konnten. Ein weiterer Erfolg ist der erneute Gewinn unseres ausschreibungspflichtigen Großkunden: der Wirtschaftskammer, Fachgruppe UBIT Wien. Im Pitch konnte sich mein Team gegen unsere Konkurrenz durchsetzen.

medianet:
Welche DNA wirkt da, um KMU zu begeistern, die andere Agenturen scheinbar nicht haben?
Tarbauer: Wir konzentrieren uns immer voll und ganz auf einen Kunden; Ideen und Konzepte erklären wir immer so, dass es jeder Kunde versteht – ohne überflüssige Fachbegriffe. Viele KMU beschäftigen sich im Tagesgeschäft wenig mit Marketing und fokussieren sich vor allem auf ihr Geschäftsfeld – das ist auch wichtig und richtig so.

Bei großen Unternehmen hingegen müssen wir auf bestimmte Marketing-Buzzwords setzen. Konzerne sind auf eine Marketingstrategie getrimmt. Um den Spagat zwischen KMU und großen Betrieben zu schaffen, ist extremes Feingefühl gefragt – in sämtlichen Belangen. Daher gibt es mit jedem Kunden intensive Vorgespräche. Wir wollen wissen, wie der Kunde tickt, welche Bedürfnisse er hat und welche Anforderungen die dahinterliegende Marke hat, bevor wir ein Angebot legen.


medianet: Ihre Kunden kommen aus ganz unterschiedlichen Branchen – welche Herausforderungen bringt das mit sich?
Tarbauer: Ich wollte immer ein sehr breit gefächertes Portfolio haben – das ist zwar nicht wirtschaftlich, aber umso spannender. Der leichtere Weg wäre, nur eine Branche zu bedienen und für diese nur eine Linie zu entwickeln. Mit unseren vielfältigen Kunden müssen wir ständig umdenken. Dabei beziehen wir die jeweiligen Trends der unterschiedlichen Branchen ein, um mit Weitblick eine 360-Grad-Beratung anbieten zu können und neue Wege zu gehen. Wir stellen uns immer die Frage: Warum sollte man in eine Richtung gehen, wo andere schon sind?

 

medianet: Wie herausfordernd ist die Digitalisierungswelle für KMU?
Tarbauer: Ich finde die Digitalisierung nicht so herausfordernd. Gerade für KMU bietet sie Beweglichkeit. Wir haben ein KMU mit Geschäftslokal in der Innenstadt, das auch das Gefühl hatte, es verliert Kunden wegen der Digitalisierung. Doch zu jeder Bewegung gibt es auch eine Gegenbewegung – und die können wir für unsere Kunden nutzen.

medianet:
Auf welche Projekte der letzten Zeit sind Sie besonders stolz?
Tarbauer: Ich bin auf unsere Gesamtentwicklung stolz: Alle Projekte; unser Team-Zusammenhalt; wie wir mit unseren Kunden auf Augenhöhe kommunizieren; der Grad unserer Professionalität ist weiter gestiegen. Wir machen zum Beispiel punktgenaue Logoentwicklungen mit nur einem Entwurf – der dann ohne Wenn und Aber genommen wird, weil wir uns im Vorfeld sehr viel Zeit für unseren Kunden nehmen.

medianet:
Wie sehen Ihre Ziele für 2019 aus?
Tarbauer: Die Verdoppelung des Umsatzes. Dafür spricht, dass wir aktuell sehr viele neue Projekte in der Pipeline haben. Ich setze uns als Team jährlich immer höhere Ziele – damit behalten wir den Spirit und Biss.

Es muss die Intention von jedem sein, ständig besser zu werden und zu wachsen. Wir wollen keine Megaagentur werden, sondern inhabergeführt, flexibel und unabhängig bleiben und dabei kontinuierlich wachsen. Wir schaffen das – sicherlich.

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