Ecuador deutet Kompromiss mit Schweden im Fall Assange an
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In den Fall Assange kommt Bewegung
MARKETING & MEDIA Redaktion 16.09.2015

Ecuador deutet Kompromiss mit Schweden im Fall Assange an

Land sei offen für ein Justizkooperationsabkommen

Quito/Stockholm (APA/dpa) - Ecuadors Präsident Rafael Correa hat sich im Streit um die Vernehmung des Wikileaks-Gründers Julian Assange zu einem Kompromiss mit Schweden bereiterklärt. Sein Land sei offen für ein Justizkooperationsabkommen, sagte er am Dienstag (Ortszeit) in Quito.

Damit solle der schwedischen Seite die Möglichkeit gegeben werden, den seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzenden 44-Jährigen zu befragen. "Vereinbarungen mit Schweden sind nicht nur im spezifischen Fall Assanges möglich", ergänzte er. Ecuador habe die schwedische Justiz nicht behindern wollen.

Die Anklage will den Australier zu einem Vergewaltigungsvorwurf aus dem Jahr 2010 vernehmen. Das scheiterte bisher nach Angaben der schwedischen Staatsanwälte an der fehlenden Erlaubnis Ecuadors. Nach einem Treffen von Regierungsvertretern beider Länder Ende August in Stockholm hatte es geheißen, Schweden habe eine Vereinbarung vorgeschlagen, die eine Befragung möglich machen könnte. Ein zweites Treffen soll demnächst in Quito stattfinden.

Drei Missbrauchsvorwürfe gegen Assange waren im August bereits verjährt. Die schwedischen Staatsanwälte hatten sich lange gewehrt, den Australier in London zu verhören. Begründet hatten sie das damit, dass ein Prozess ohnehin in Schweden hätte stattfinden müssen. Assange hatte vor drei Jahren in der ecuadorianischen Botschaft Asyl erhalten. Er fürchtet eine Auslieferung an die USA. Dort droht ihm eine Haftstrafe wegen der Wikileaks-Enthüllungen.

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