Kommentar ••• Von Gianna Schöneich
DANKBARKEIT. Nicht immer erhält man die gebührende Anerkennung, die man eigentlich verdient hätte. Da bringt man einen mutmaßlichen Terroristen zur Strecke und wem dankt der deutsche Innenminister? Der Polizei.
Dumm nur, dass diese ohne die Mithilfe mutiger Bürger wohl nicht ganz so schnell einen Erfolg hätte verzeichnen können.
Aber gut, der Mann hatte ja lediglich 1,5 Kilogramm Sprengstoff in einer Chemnitzer Wohnung herumliegen. Was man der Polizei allerdings zugutehalten muss: Man war ja schon kurz davor, den Terrorverdächtigen zu schnappen (wenn es sich tatsächlich bei dem flüchtenden Mann um al-Bakr gehandelt hat). Allerdings hat dann die Sache mit der Verfolgung nicht ganz so gut geklappt. Wer oder was daran schuld ist? Na, ganz klar: Die Einsatzbeamten kamen mit der 35 Kilo schweren Sicherheitskleidung nicht hinterher. Letztlich fesselten zwei Syrer al-Bakr in einer Wohnung, wo ihn die Polizei dann entgegennehmen durfte. Dass Thomas de Maizière nur Augen für die Polizei hat, ist fast verständlich. Dass der Terrorverdächtige Mittwochabend in der Justizvollzugsanstalt verstorben ist, ist nun auch eher schlecht gelaufen. Wobei man auch hier sagen muss: erfolgreicher Suizid bei „ständiger Beobachtung” – das muss man auch erst einmal hinbekommen ...
Da waren die Mühen der Polizei wohl umsonst. Und nicht zu vergessen, auch die der beiden Syrer, die den Verdächtigen überhaupt erst ergriffen haben.
Der Kampf mit einem Wasserkocher
Wenn schon nicht der deutsche Innenminister große Dankbarkeit zeigt, so tun es zumindest die Sozialen Netzwerke. Auch spannend: Ebenfalls gefeiert wurde ein Brite, der elf Stunden lang mit einem WLAN-Wasserkocher kämpfte. Was eigentlich Zeit sparen soll, endet in einer Odyssee mit einem Reset der Basisstation. Am Abend gibt es dann doch die Tasse Tee.
Merke: Wer Anerkennung möchte, suche sie auf den Sozialen Netzwerken.