Ein Eventfrühstück für Branchenprofis
© Günther Langegger
EventexpertenUrsula Müllner und Erik R. Kastner unter­stützen die Eventbranche mit Tipps und ­Anregungen.
MARKETING & MEDIA Nataša nikolić 09.12.2016

Ein Eventfrühstück für Branchenprofis

Beim Eventfrühstück der WKW lag der Fokus u.a. auf der Zertifizierung von Event-Agenturen.

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. Mitte November lud die Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe der Wirtschaftskammer Wien (WKW) zum Eventfrühstück und Networking in den Festsaal des Technischen Museums. Gesprochen wurde u.a. über die Abschaffung der Vergnügungssteuer in Wien per Jahresanfang 2017, eine Vereinheitlichung der Veranstaltungsgesetze und die Zertifizierung durch den TÜV sowie Eventnet als Synonym für eine nachhaltige Qualitätssteigerung unter den Eventprofis. Nach der Begrüßung hob Erik Kastner, Fachgruppenobfrau-Stellvertreter und Bundessprecher Eventnet, auch einige positive Aspekte der Gewerbeordnungreform hervor. Dazu gehört u.a. die Befreiung von Gebühren des Bundes bei der Gewerbeanmeldung. Kast­ner fordert von der Politik aber bessere Regelungen im Allgemeinen: „Ich möchte nicht so weit gehen, zu sagen, wir brauchen die Eventbranche reglementiert. Ich denke dieser Zug ist leider abgefahren. Aber wir werden aber auf jeden Fall intervenieren.” Kastner kritisierte auch die vielen unterschiedlichen Veranstaltungsgesetze und Verordnungen in den Bundesländern, die es in Österreich derzeit gibt, und fordert dringend eine Vereinheitlichung oder zumindest eine Harmonisierung. „Das ist nicht tragbar für eine Branche, die so boomt wie unsere. Der administrative Aufwand ist ein Wahnsinn.”

„Fairanstaltungen”

Was die einzelnen Eventagenturen tun können, um sich von Mitbewerbern abzuheben, war ebenfalls Thema des Eventfrühstücks. Eine Möglichkeit sind Zertifizierungen wie Eventnet von der WKO und TÜV Austria. Der Ansporn dafür kommt direkt von der WKO, die ihre Veranstaltungen künftig nur noch von zertifizierten Agenturen ausrichten lassen will.

Green Events

Abheben können sich Agenturen auch durch die Organisation von Green Events, also nachhaltigen Veranstaltungen. Davon gab es im letzten Jahr in Österreich bereits 366, wie Ursula Müllner (Österreichisches Umweltzeichen Green Meetings & Green Events) erklärt. Nach dem Motto „Reduzierung ist gut, Vermeidung ist besser” berät Müllner Unternehmen, die einen grünen Event organisieren möchten. Hier spielt vor allem die Mobilität der Gäste eine wichtige Rolle. Diese ist der Bereich, der die meisten Ressourcen (bis zu 80%) beansprucht. Weitere Aspekte sind Nächtigungen, Catering und Folder bzw. Einladungen.

Damit ein Unternehmen seine Veranstaltung als Green Event ausrichtet, braucht es heute teilweise noch einer Überzeugung durch die Event-Agentur. „Noch ist es so, dass wir Green Events aktiv verkaufen müssen, da die Kunden nicht von selbst drauf kommen. Es hat sich aber gebessert. Die Nachhaltigkeit gibt vor allem der jüngeren Generation zu denken”, weiß Kastner.
Beim Eventfrühstück waren diesmal auch die Wedding Planner vertreten: Branchenexpertin Angela Lindner stellte den dritten „Wedding Planner Kongress”, der 2017 in Gmunden stattfindet vor, und ließ mit einer eigenen Zertifzierung aufhorchen.

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