••• Von Britta Biron
WIEN. Trotz der großen Herausforderungen der beiden Pandemiejahre musste bisher kein österreichisches Kino seine Pforten dichtmachen.
Laut den aktuellen Statistiken der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle stiegen im Vorjahr die Besucherzahlen gegenüber 2020 um 36% auf 5,2 Mio., was allerdings noch weit unter dem Vor-Corona-Niveau von durchschnittlich 13,7 Mio. Besuchern pro Jahr liegt. Mit 52,9 Mio. € lag das Bruttoeinspielergebnis um gut 52% höher als 2020. Auch hier ist der Gap zur Zeit vor der Pandemie noch sehr breit.
Steigende Kosten
Viel Grund für Optimismus sieht Christian Dörfler, Obmann des Fachverbands der Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe (WKÖ), derzeit allerdings noch nicht. „Gegenwärtig werden wir erneut auf eine harte Probe gestellt: Hohe Energiekosten, die rasant steigende Inflationsrate, aber auch der sich immer stärker abzeichnende Personalmangel stellen die Branche erneut vor enorme Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, dass die Politik das Kino als kulturelles Medium anerkennt und eine Förderung für alle Betriebe gewährt. Nur so kann in Österreich auch weiterhin ein kulturell breit gefächertes Angebot im regionalen wie auch im städtischen Bereich gewährleistet werden.”
Derzeit stehe, wie in vielen anderen Branchen auch, das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Aktuell werden umfassende Konzepte für die Ökologisierung der Branche erarbeitet, aber es brauche auch dabei entsprechende Unterstützung seitens der öffentlichen Hand.
Rückkehr der Blockbuster
Erfreulich im Hinblick auf eine weitere Erholung der Kinobranche sei dagegen, dass sich die großen Filmstudios bei Erstausspielung von Filmen wieder öfter für die große Leinwand und gegen Streaming-Plattformen entscheiden, wie sich auch bei den großen Branchenmessen, etwa der CinemaCon in Las Vegas (USA), gezeigt hat. Blockbuster wie „Elvis”, „Thor – Love and Thunder” und „Bullet Train” oder die Fortsetzung von „Avatar”, die für Ende des Jahres angekündigt ist, unterstreichen diesen Trend.