„Es geht nicht um die Anzahl der Follower”
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MARKETING & MEDIA Gianna schöneich 11.11.2016

„Es geht nicht um die Anzahl der Follower”

Wie findet man den richtigen Blogger? streambase ­übernimmt die Suche und vereinfacht Kooperationen.

••• Von Gianna Schöneich

Food, Mode, Reise, Lifestyle, Finanzen und sogar Pharmazie – sie bedienen jegliche Themenbereiche. Sie sind online. Sie sind die sogenannten Influencer. Ihnen folgen Tausende Menschen. Logische Folge: Blogger wurden interessant für Unternehmen. Heute können einige dieser sogar von ihren Blogs leben.

Robert-P. Pelikan beschäftigt sich seit 2003 innerhalb seiner Digitalagentur rebloon mit Social Media – eine Zeit, in der myspace noch der letzte Schrei war: „Als das Thema Blogger immer wichtiger wurde, fiel mir auf, dass viele Agenturen Pakete anbieten, die oftmals Leistungen beinhalten, die der Kunde letztlich gar nicht benötigt.
Häufig wird die Arbeit stundenweise verrechnet. So können nicht nur hohe Kosten entstehen, oft ist das Budget von Unternehmen nach einem halben Jahr aufgebraucht und es stellt sich dann die Frage, ob man mit seinen Aktivitäten weitermacht, also mehr Budget investiert, oder auf die Leistungen verzichtet.”

Kooperationen vereinfachen

Vor sechs Jahren lernen sich ­Pelikan und der hauptberufliche Blogger Christoph Teufel, von dem Blog „Des Teufels Beitrag”, kennen. Gemeinsam gründet man streambase. Ziel ist es, die Kommunikation und Kooperation zwischen Bloggern und Unternehmern zu vereinfachen und zu beschleunigen.

streambase hat sich eine umfangreiche interne Datenbank aufgebaut. Hier tragen die Mitarbeiter selbstständig interessante Blogger ein oder diese registrieren sich selbst. Im Gegensatz zu anderen solchen ­Datenbanken will streambase einiges von den Bloggern wissen; im Durchschnitt werden derzeit rund 19 Items abgefragt. So will streambase beispielsweise wissen, ob der Blogger eine Brille trägt, denn nur dann ist dieser zum Beispiel für Brillenmanufakturen relevant.
So weit so gut. Praktisch gedacht, müsste es doch völlig ausreichen, mit jenen Bloggern, welche die meisten Follower ­haben, zu kooperieren?
„Es geht nicht um die Anzahl der Follower. Es geht um die Aktivität dieser. Wichtig ist natürlich, ob der Blogger auch tatsächlich zu meinem Unternehmen passt. Bin ich beispielsweise eine Brillenmanufaktur, wird es mir nichts nützen, auf einen Blogger zu setzen, der zwar viele Follower hat, aber keine Brille trägt. Wenn er plötzlich mit meiner Brille auftritt, wird ihm das seine Community nicht abnehmen”, erklärt Teufel im Interview mit medianet. Die Anzahl der Follower bestimmt meist den Preis eines Bloggers, häufig sinnlos ausgegebenes Geld, denn nicht selten wäre der günstigere Blogger mit weniger Abonnenten für ein Unternehmen geeigneter.

Weniger ist manchmal mehr

Für die Zusammenarbeit zwischen Bloggern und Unternehmen bietet streambase verschiedene Pakete an. Stundenweise Verrechnungen gibt es nicht. Dies ermöglicht eine genaue Planung für die Unternehmen. Weiters wird diesen die komplette Arbeit abgenommen, die Konzentration auf das Kerngeschäft kann beibehalten werden, alle Aufgaben rund um das Thema Blog liegen bei streambase.

Seit eineinhalb Jahren ist stream­base für Unternehmen auf der Suche nach den passenden Storytellern: „Wir wollen keine Blogger, die einfach nur ein Produkt testen und beschreiben – das kann jeder. Wir wollen ­Geschichtenerzähler”, so Pelikan. Abseits der Blogger-Kooperationen kümmert sich streambase auch um Corporate Blogging: Blogger schreiben auf einem unternehmenseigenen Blog. Ein solcher ist zum Beispiel der Niemetz Blog; hier schreibt der Konditormeister, eine fiktive Figur, dahinter steckt ein Blogger – ausgesucht von streambase.

Ab zum Workshop

„Es gibt mittlerweile für jede Branche den passenden Blogger”, erklärt Pelikan weiter. „Es geht nicht nur um die reine Vermittlung, sondern auch um die Unterstützung und Ideen – was kann ich mit Bloggern tun, welche Themen sind relevant.”

Wer sich nicht mit Bloggern und Bloggen auskennt, kann auch einen Workshop besuchen. Angeboten werden diese für ­Unternehmen und Blogger.
„Wir bieten aber auch Agenturen an, für sie den Bereich Blogger-Relations zu übernehmen”, so Teufel. „Jede Agentur positioniert sich mit ihrem Kerngeschäftsbereich am Markt. Wenn es nicht gerade Blogger-Relations sind, muss man wahnsinnige Ressourcen aufwenden, um sich darum angemessen kümmern zu können. Immer mehr Unternehmen haben aber Interesse an diesen Beziehungen. Das Thema muss also von der Agentur ausgelagert werden, und hier kommen wir ins Spiel.”


Weitere Informationen:
http://hello.streambase.co

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