„Es muss wirken”
© Peter Baier
Jörg Neuhauser und Daniel Frixeder haben upart gegründet; Ilona Preinfalk komplettiert die Geschäftsführung.
MARKETING & MEDIA Redaktion 04.12.2020

„Es muss wirken”

Vor 23 Jahren haben Daniel Frixeder und Jörg Neuhauser die oberösterreichische Werbeagentur upart gegründet.

••• Von Sascha Harold

LINZ. 1997 gründeten zwei BWL-Studenten die Linzer Werbeagentur upart. Heute, 23 Jahre später, ist aus dem studentischen Projekt längst Ernst geworden. Mehr als 30 Mitarbeiter beschäftigt upart mittlerweile und betreut dabei namhafte Kunden wie die Hypo Oberösterreich, die Energie AG, das Land Oberösterreich oder Life Radio. Die beiden Gründer, Daniel Frixeder und Jörg Neuhauser, blicken auf eine bewegte Geschichte zurück. „Aus heutiger Sicht war das eine klassische Start-up-Geschichte, – nur mit Wohnung, statt Garage”, schmunzelt Neuhauser. Das erste Büro richteten sich die beiden in seiner Substandardwohnung ein, das erste Investment waren zwei Windows-PCs und Schreibtische. Dass die beiden ohne klassische Agentur-Erfahrung an die Sache herangingen, erwies sich rückblickend als Vorteil: „Dadurch haben wir Dinge anders gemacht und einiges gelernt. Für unsere Kunden haben wir damals vom Gespräch, über die Texterstellung, Gestaltung und den Druck alles selbst gemacht”, blicken die beiden zurück.

Wirkung zeigen

Den betriebswirtschaftlichen Blick auf die Werbung hat sich upart bis heute beibehalten. Im Vordergrund stand nie – ausschließlich – der künstlerische Aspekt, sondern immer das Investment des Kunden. „Wir wollten immer etwas mit Wirkung machen. Es geht nicht darum, sich selbst als Agentur darzustellen, sondern einen Zweck zu verfolgen”, führt Frixeder aus. Neuhauser ergänzt augenzwinkernd, dass das klassische Rollenbild des Werbers mit dem schwarzen Rollkragenpullover auf sie nie gepasst hätte. „Wir waren nie eitel, sondern wollen unser Fach-Know-how mit dem Know-how unserer Kunden verbinden”, so Neuhauser. Man sehe sich als Missing Link für das Geschäft des Kunden – mit dem Puzzlestück war dafür auch schnell das passende Logo gefunden.

Organisches Wachstum

Teil der Geschichte von upart ist auch das langsame und nachhaltige Wachstum der Agentur, das sich erst in den letzten Jahren rasant beschleunigt hat. „Ein paar Jahre lang war es so, dass pro Jahr ein Mitarbeiter dazugekommen ist”, erläutert Frixeder, und Neuhauser ergänzt, dass upart dabei wenig bis gar keine Fluktuation gehabt habe: „Die Leute sind ganz lange bei uns geblieben, auch heute sind viele Mitarbeiter schon lange dabei. Das organische Wachstum war uns sehr wichtig.” Anfangs hat die Kundenstruktur mit diesem organischen Wachstum Schritt gehalten, inzwischen ist upart auch überregional bekannt und betreut dabei zahlreiche Kunden aus unterschiedlichen Bereichen. Strategie und budgetäre Planung gehen dabei Hand in Hand mit der Kreativleistung. „Durch unseren BWL-Background hatten wir bei Präsentationen immer schon einen strategischen Vorbau. Damit punktet man bei Kunden, die nicht nur schöne Bilder sehen, sondern wissen wollen, was im Hintergrund passiert und wie das zur Marke passt”, so Neuhauser.

Ein Kunde, den die Agentur mit dieser Formel schon lange betreut, ist das oberösterreichische Rote Kreuz. Bereits vor elf Jahren entwickelte man für die Blaulichtorganisation eine Kampagne rund um die rote Jacke als Symbol für Freiwilligenarbeit. Heute hat auch das Österreichische Rote Kreuz den Weg übernommen – ein Zeichen des Erfolgs für die Agentur.
Die weiteren Kunden zeigen, dass sich upart mittlerweile etabliert hat. Betreut werden unter anderem die Hypo Landesbank Oberösterreich, die Energie AG, das Land Oberösterreich, Life Radio, Frisör Klipp, aber auch kleinere Kunden, wie der Mühlviertler Wildschweinspeck-Produzent „Wüdian”. „Wir können als Agentur auf das Wesentliche ­reduzieren und haben beim Thema Marke viel Expertise aufgebaut”, erzählen die beiden Gründer.

Positive Aussicht trotz Corona

Die breite Aufstellung hat upart auch dabei geholfen, die aktuell schwierige Situation rund um Covid-19 mit einem blauen Auge zu überstehen. „Natürlich war der erste Lockdown auch für uns ein Schock, und Kunden, die zuvor kein Problem hatten, waren verunsichert. In Summe sind wir aus wirtschaftlicher Sicht aber mit einem blauen Auge davongekommen”, so Neuhauser. Herausfordernd sei unter anderem die neue Strukturierung der Arbeitsweise gewesen. „Wir waren strukturell mit den Möglichkeiten, von zu Hause zu arbeiten, zwar gut aufgestellt, in der Form war es aber natürlich eine Extremsituation”, blickt Neuhauser zurück. Frixeder ergänzt, dass Kommunikation rein digital nicht funktioniere; ein gesunder Anteil an Homeoffice sei gerade für konzentriertes Arbeiten zwar okay, es brauche aber das Miteinander vor Ort.

In die Zukunft blicken beide positiv. Budgets würden zwar im Moment nicht aufgestockt, es gebe aber ein Commitment zu den bestehenden Budgets. In die Beratung wird künftig noch mehr Einsatz fließen. „Wenn ich darüber nachdenke, wo wir die meisten Ressourcen aufgebaut haben, dann nicht in Kreation und Grafik, sondern in der Beratung. Einfach, weil viele Prozesse beratungsintensiver geworden sind”, erläutert Neuhauser.
Für die nächste Zeit steht vor allem Konsolidierung an. Frixeder fasst zusammen: „Primär setzen wir jetzt auf die Servicierung unserer Bestandskunden. Wir haben außerdem viele Pitch-Einladungen und Einladungen zur Zusammenarbeit bekommen, da werden wir sehr selektiv entscheiden, welche gut zu uns passen.”

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