••• Von Dinko Fejzuli/Elisabeth Schmoller-Schmidbauer
Die vergangenen Monate bei der Wiener PR-Agentur Purtscher Relations hatten es in sich. Es gab nicht nur äußerlich mit dem Umzug vom ersten Bezirk auf den Spittelberg eine große Veränderung – in der Breite Gasse direkt hinter dem MuseumsQuartier arbeitet das inzwischen achtköpfige Team.
Das Büro in der Walfischgasse wurde aufgrund des Wachstums schlicht zu klein. Beim Umzug war Carola Purtscher besonders wichtig, „eine inspirierende Umgebung zu schaffen, in der alle ihren fixen Arbeitsplatz haben”, so die Agenturgründerin im medianet-Interview.
Parallel dazu hat sich Purtscher Relations auch strategisch neu ausgerichtet: Im August 2023 hat Inhaberin Carola Purtscher Anja Saurwein und Dennis Reppnack zu Partnern gemacht.
Junges Gesellschafter-Team
„Als ich vor 35 Jahren mit PR begann, konnte ich froh sein, wenn jeder ein Fax hatte. Jetzt gibt es ganz andere Medienkanäle, die bespielt werden müssen. Und ich habe mit den beiden Gesellschaftern zwei wunderbare Persönlichkeiten gefunden, mit denen ich mich wunderbar ergänze und mit denen ein Austausch auf Augenhöhe möglich ist”, erzählt Purtscher. Sie hat Saurwein als Leitung der PR-Unit und Reppnack als Leitung der Corporate Publishing Unit eingesetzt und treibt mit ihnen gemeinsam die Weiterentwicklung des Leistungs- und Kundenportfolios voran.
„Beide bringen in ihrem Bereich große Expertise mit und heben die Agentur da auf ein anderes Niveau”, fügt Purtscher hinzu. „Einen Teil dieser Verantwortung mitzutragen, ist schon etwas Tolles, auch wenn sich nicht so viel geändert hat, weil wir uns von Anfang an intensiv einbringen konnten”, ergänzt Saurwein.
Corporate Publishing Unit
Die Corporate Publishing Unit hat sich inzwischen auf ein drängendes Thema vorbereitet: Nachhaltigkeitsberichte. Über 1.900 große Unternehmen in Österreich werden 2025 erstmals berichtspflichtig.
„Wir haben uns im Bereich der Nachhaltigkeitskommunikation weitergebildet und für unsere Agentur Maßnahmen gesetzt”, so Reppnack.
Diese Arbeit trägt Früchte: Seit 2022 darf sich Purtscher Relations als eine der wenigen PR-Agenturen Österreichs klimaneutral nennen. Nachhaltigkeitskommunikation wird zunehmend zu einem eigenen Geschäftsfeld, da zahlen Authentizität, die Umweltzertifikate und das Know-how, das dadurch intern entsteht, sehr gut ein”, meint Purtscher. Zumal Auftraggeber selbst immer mehr bei der Vergabe auf nachhaltige Lieferanten achten.
Gerade bei den Nachhaltigkeitsberichten sieht Reppnack großes Potenzial für die Stakeholder-Kommunikation: „Potenzielle Kundinnen und Kunden machen ihre Kaufentscheidungen zunehmend von CSR-Faktoren abhängig. Und insbesondere jüngere Generationen wünschen sich einen Job mit Impact. Akquise und Employer Branding sind nur zwei Beispiele, weshalb sich eine ehrliche und offensive Nachhaltigkeitskommunikation auszahlt.”
Breites Portfolio
Das Kundenportfolio von Purtscher Relations ist so breit aufgestellt, wie die Köpfe dahinter. Von Produkt-PR, über klassischer Pressearbeit und CEO-Positionierung ist alles dabei. Auch hier werden die beiden Units sinnvoll eingesetzt. „Für unseren Kunden Habau Group agieren wir beispielsweise als ein ausgelagerter Newsroom und kümmern uns um die gesamte integrierte Kommunikation – intern wie extern”, erklärt Saurwein.
Wissenskommunikation
Ein weiteres Feld, das Purtscher Relations jüngst für sich erschlossen hat, ist die Wissenschaftskommunikation. Aus diesem Bereich betreut die Agentur aktuell das Institute of Science and Technology (ISTA) und die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG).
„Wir freuen uns riesig, dass wir im Bereich Wissenschaftskommunikation unsere Expertise einbringen dürfen. Besonders in Zeiten einer steigenden Wissenschaftsskepsis ist es unabdingbar, komplexe Themen verständlich zu kommunizieren und die Wichtigkeit von Wissenschaft für unsere Gesellschaft zu verdeutlichen”, so Saurwein.
Ein zusätzliches Highlight ist die von Carola Purtscher ins Leben gerufene Netzwerkveranstaltung „Tafelrunde”. Hier tauschen leitende Redakteurinnen und Redakteure und Opinion-Leader auf C-Level die Interviewrollen. Im April fand bereits die 21. Ausgabe statt, bei der sich Presse-Innenpolitik-Journalist Klaus Knittelfelder den Fragen von Vizekanzler Werner Kogler stellte.
Erfreulicher Etatgewinn
Auch im Bereich Neukunden gibt es gute Nachrichten bei Purtscher Relations. „Kürzlich konnten wir die ‚Recycling Pfand Österreich'-Kooperation mit der GGK MullenLowe für uns gewinnen.” Ab 1. Jänner 2025 wird in Österreich das Pfandsystem für Einweggetränkeverpackungen eingeführt; Purtscher Relations übernimmt nun sämtliche PR-Maßnahmen im B2C-Bereich zur Aufklärung über dieses neue System.
„Für uns war das wirklich ein sehr großer Pitch”, so Carola Purtscher. „Weil es erstens eine nationale Kampagne ist und wir zweitens die gesamte B2C-Kommunikation abdecken werden.”
Als nationales Thema werde das jeden Österreicher und Österreicherin beschäftigen. „Das begleiten zu dürfen, ist eine großartige und besondere Herausforderung. Und das Thema Recycling passt natürlich super zu unserem Nachhaltigkeitsschwerpunkt.”
Wenn es um Wünsche in Sachen Zukunft geht, betont Carola Purtscher: „Ich hätte sehr gerne wieder einen Kunden aus dem Hotelleriebereich oder einen Gastronomiebetrieb.”
Oder aus der Tech-Branche, wie Anja Saurwein meint: „Ich komme ja aus der Tech-Szene. Also da sind alle Türen offen.”
www.purtscherrelations.at