Geben wir ihnen eine Chance?
MARKETING & MEDIA Redaktion 27.11.2020

Geben wir ihnen eine Chance?

Die Regierung will ihre Kommunikationsaktivitäten bündeln – wenn’s sauber abläuft, gern.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

 

UNISONO. Eine Verkehrssicherheitskampagne des Verkehrsministeriums hier oder eine PR-Kampagne des Bundeskanzlers da – in den letzten Jahren flossen die Kommunikations-Millionen nur so dahin. Und daran gab es viel Kritik, denn während etwa die Presseförderung ewig auf dem selben, niedrigen Niveau dahindümpelt, scheint für die Inszenierung der Regierung Geld ohne Ende da zu sein. Kritisiert wurde vor allem auch, wo dieses Geld dann landete – nämlich vornehmlich beim Boulevard.

Kommt eine Objektivierung bei Inseraten?

Jetzt kann man schon berechtigt argumentieren, dass man in den Massenmedien auch die meisten Menschen erreicht, aber dass bestimmte, manchmal sehr kritische Medien dann gar nicht im Schaltplan diverser Ministerien, die von diesen Medien vielleicht vorher kritisiert wurden, auftauchen, ist dann auch für österreichische Verhältnisse dann doch etwas auffällig.

Nun soll alles anders werden, und die Regierung möchte – von der Branche und den Medien durchaus begrüßt – die Kommunikationsmaßnahmen bündeln und schreibt europaweit mehrere Etats aus: In Summe für die kommenden vier Jahre insgesamt 235 Mio. Euro; 25 Mio. wurden bereits als Rahmenvereinbarung vergeben, der Rest mit 30 und 180 Mio. Euro soll nun folgen.

Welche Player kommen zum Zug

So weit, so gut. Über die Summe kann man reden, denn schon bisher kommunizierten die letzten zwei Regierungen sehr üppig und nun könnte es, wird der volle Rahmen ausgeschöpft, noch mehr werden – während man aber kein Geld hat, um bedürftige Schülerinnen und Schüler im Lockdown mit Laptops auszustatten.

Die wichtigste Frage bei der ganzen Geschichte ist aber: Wer wird am Ende die Aufträge erhalten? Läuft es objektiv ab oder wird es am Ende eine österreichische Lösung geben, bei der von Beginn an feststeht, wer am Ende die glücklichen Sieger sein werden – trotz EU-konformer Ausschreibung?

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