Die Relation von Input zu Output ist ihm nach wie vor das wichtigste Maß und er sieht es als Privileg, die Highlights seiner Kunden gestalten zu dürfen.
Marcus Wild, führender Kopf der Agentur Ideal Live Marketing GmbH, hat in den letzten 21 Jahren des Bestehens seiner Agentur rund 10.000 Events (innerhalb der Firmengruppe) gestaltet und sein Unternehmen ist außerdem die am meisten ausgezeichneten Livemarketing-Agentur Österreichs.
Wild, studierter Philologe und Professor für Geografie und Wirtschaftskunde, hat kurz als Lehrer gearbeitet, jedoch ist er, wie er im Agency Log #64 medianet-Herausgeber Chris Radda erzählt, „eigentlich in die Veranstalterszene reingerutscht”.
Es habe ihm immer Spaß gemacht, für andere Menschen etwas Schönes, eine schöne Zeit zu schaffen. Dies sei nach wie vor sein Antrieb, wie er betont.
Nach der Gründung von Ideal Live Marketing im Jahr 2002 hat er mit Partnern beispielsweise das Palais Auersperg, das Eventlabel Clubnacht, das Eventcatering Ideal Eventgastro betrieben oder ist seit 2006 Mitgesellschafter der Kultdiskothek U4.
Über die Anfangszeit im Livemarketing-Business verrät er: „Wir haben für andere Leute auf eigenes Risiko Events gemacht. Das war eine recht harte Schule, weil wir einfach nicht mit dem Geld anderer um uns geworfen, sondern auf eigenes Risiko hin produziert haben. Wir sind alle nicht aus reichen Häusern gekommen, aber wir haben inspirierende Events gemacht.”
Er und sein Team verfolgen bis heute die Prämisse, preisbewusst zu arbeiten und die Veranstaltung so gut zu realisieren, dass die Leute gern wiederkommen.
„Diese Attitude, die haben wir uns eigentlich bewahrt, all diese Jahre. Die Relation von Input zu Output ist uns besonders wichtig. Und so arbeiten wir seit 2002 für unsere Kunden”, erklärt Wild weiter.
Wichtiger Bestandteil
Die letzten zwei Jahrzehnte sei er wie ein Wanderprediger für das Livemarketing und die Eventmarketing-Szene unterwegs gewesen, da diese Bereiche als Werbedisziplin nicht gebührend verankert waren.
Das habe sich mittlerweile stark geändert. Heute sei Livemarketing ein integraler Bestandteil jeder Werbeplanung. Er habe immer das Problem gehabt, zu argumentieren, warum so hohe Tausenderkontaktpreise zustandekommen.
„Das ist natürlich gerade in der digitalen Werbung viel niedriger, und uns war immer wichtig, dass der Event nur ein Teil einer gesamten Kampagne ist, einer Vorbereitung, einer Nachbereitung, und dass der Event vielleicht der Höhepunkt ist und auch Content schafft.”
Und so sei es ein Treppenwitz der Geschichte, dass die Covid-pandemie die Livemarketer massivst betroffen hat, eigentlich aber auch geholfen habe, weil viele Veranstaltungen heute das Digitale miteinbeziehen, meist in einer Kombination aus Anwesenheit und digitaler Teilnahme, und so die TKPs aus dem engen Korsett der analog vor Ort Anwesenden herausholen.
Privileg und Verantwortung
Auf die Frage, was Wild denn in den letzten zwei Jahrzehnten besonders gefallen habe, worauf er in der Fülle aller Projekte besonders stolz sei, antwortet er: „Das ist eine Frage, die ich unmöglich beantworten kann, weil es so viele Events waren.” Er konzentriere sich deshalb bei der Antwort auf das letzte Jahr. „Was wir machen, ist ein irrsinniges Privileg und eine große Verantwortung. Wir springen von Höhepunkt zu Höhepunkt im Jahreskreis oder sogar im Lebenszyklus unserer Kunden.
Wenn beispielsweise das Burgenland 100 Jahre feiert und wir das konzipieren und inszenieren, dann ist das ein wichtiger Moment für das Land; wenn die Österreichische Elektroindus-trie 100 Jahre feiert, dann ist das wichtig für eine ganze zukunftsgestaltende Branche; wenn der Vorstandsvorsitzende von Beiersdorf, der dieses Unternehmen über Jahrzehnte zu einem der globalen Top-Brands aufgebaut hat, verabschiedet wird, dann ist das ein wichtiger Moment für diesen Menschen und diesen Konzern”, schildert Wild. Er sei besonders stolz darauf, dass seine Agentur mitgestalten dürfe, wenn es darum ginge, die Gesellschaft oder sogar die Welt weiterzubringen.
So habe er 2022 das OPEC Fund for International Development-Forum in Wien in der Hofburg und 2023 im Palais Liechtenstein realisieren dürfen, wo es darum ging, den globalen Süden zu unterstützen, und 370 Regierungsvertreter aus der ganzen Welt zusammengekommen sind. Und er hat die Wissenschaftskonferenz #TruSD22 für das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hybrid realisiert.
Ein weiteres Highlight des letzten Jahres war, dass Ideal Live Marketing einen internationalen Pitch der Weltbank gegen eine der führenden und meistausgezeichneten Eventagenturen weltweit, Filmmaster Events aus Italien (eröffnen Olympiaden, Fußball EMs und WMs, etc.), gewonnen hat.
„Wir dürfen im Auftrag der Weltbank nun über 20 Festivals und Events für die touristische Entwicklung Südalbaniens und die Positionierung der Regionen und Städte konzipieren und realisieren”, so Marcus Wild.
Moderne Interpretation
Auch der Festakt vor Burg Schlaining anlässlich des 100jährigen Bestehens des Burgenlands lag in den Händen der Ideal Live Marketing.
„Wir arbeiten generell sehr gern im Markenkern unserer Kunden. Im Fall eines Bundeslandes: Flagge, Wappen, Name – Hymne. Und die haben wir in den Mittelpunkt unseres Konzepts gestellt. Die Hymne ist ein schönes, einfaches Lied von Peter Zauner mit einem Text, der in den 1930ern geschrieben worden ist. Wir wollten sie nun aus dem Blut und Boden-Kontext der damaligen Zeit heraus und ins Heute holen, den Volksgruppen der Kroaten, Ungarn, Sinti und Roma einen Platz darin geben, das moderne Burgenland in seiner Vielfalt darstellen. Christian Kolonovits hat ein unglaublich gutes Arrangement dazu komponiert”, schildert Wild die Herangehensweise.
Den gesamten Agency Log #64 sehen Sie hier: tv.medianet.at
Redaktion TV: Willy Bauer
