Gute Geschichten für Optimistinnen
© Martina Berger
Christina Kaiser (l.) und Christine Klimaschka haben mit myGiulia.de ein neues Frauenportal an den Start gebracht und bauen es dieses Jahr weiter aus.
MARKETING & MEDIA Redaktion 03.03.2023

Gute Geschichten für Optimistinnen

Mit dem Medienportal myGiulia.de starten Christina Kaiser und Christine Klimaschka derzeit durch.

••• Von Dinko Fejzuli und Petra Stückler

Vor zwei Jahren gründete die Betriebswirtin Christina Kaiser das Webportal myGiulia.de und holte sich die Journalistin Christine Klimaschka als Co-Herausgeberin mit an Bord. Die beiden Medienmacherinnen haben ein neues Medium geschaffen, das neben journalistisch aufbereiteten Texten auch eine Boutique mit einem kuratierten Angebot an Kunst, Mode, Schmuck, Dienstleistungen und weiteren erlesenen Dingen anbietet. Die beiden haben zudem einen viel beachteten Kurzfilm (https://www.mygiulia.de/film-frauenbilder) produziert und bieten den Leserinnen und Lesern einen regelmäßigen Newsletter.

Die Kraft guter Geschichten

Für dieses Medienprojekt bekamen die Herausgeberinnen Ende 2022 nach einem finalen Hearing eine Medienförderung der Wirtschaftsagentur Wien von rund 100.000 € zugesprochen.

Mit medianet sprachen sie jetzt über die weiteren Pläne, warum das Portal myGiulia heißt und wo sie in einem Jahr stehen wollen.
Gleich zu Beginn schildert Christine Klimaschka: „Was myGiulia ausmacht, ist, dass wir hier an die Kraft von Geschichten glauben. Wir erzählen journalistisch recherchierte Geschichten, gestalten Features, machen Interviews und führen Gespräche mit Expertinnen. Wir stellen all das auf unserer Plattform als Inhalt zur Verfügung. Wir machen das immer mit dem Hintergrund, konstruktiv und positiv sein zu wollen. Wir wollen nicht nur Probleme aufzeigen und beschreiben, sondern wir wollen dann auch immer Lösungen anbieten, sozusagen einen Schritt weiter gehen – das ist dann auch ein Mehrwert für unsere Community.”
Man wolle mit der Förderung ein Team aufbauen, um neue multimediale Formate zu entwickeln, und einen weiteren Schritt Richtung Professionalisierung gehen. Ziel sei es, bis zum Projektende eine multimediale Plattform für Frauen, „für Optimistinnen”, aufbauen zu können, wie Christina Kaiser schildert. Klimaschka ergänzt: „Dieses ‚Optimistinnen' ist kein Marketing-Gag. Das ist nichts, was wir als Plakat vor uns hertragen, das ist Christinas und meine wirklich tiefe innere Einstellung zum Leben.
Sie ist jetzt gerade 40 geworden, ich bin 55. Daher dürfen wir behaupten, dass wir auch wissen, was wir meinen, wenn wir das sagen. Weil wir das auch gelebt haben in unseren eigenen Leben, in dem, was wir gemacht und getan haben – das ist ein gelebtes Anliegen, sozusagen. Diesen Ansatz finden wir, in einer sich ändernden Medienlandschaft, besonders wichtig.”
Und so stellen sie die Vielfalt der Themen, der Frauen und der Lifestyles in den Vordergrund und suchen die Protagonistinnen ihrer Stories auch entsprechend aus. Kaiser: „Wir wählen Frauen nach den Geschichten, die sie erzählen können, aus. Zum Beispiel hat jetzt die Expertin in Artificial Intelligence nicht nur ihre Expertise; da ist ja immer mehr dahinter, da ist ja die Person, da ist die Frau, wir versuchen da einfach tiefer hineinzugehen”, erklärt Kaiser ihren Zugang.
Interessant sei die Kombination aus Persönlichkeit, Engagement, Einstellung zum Leben und die Offenheit für viele Themen. „Wir stellen Frauen in den Fokus, die diese Energien mitbringen und geben ihnen eine mediale Bühne. So können wir über ihre Geschichten andere Frauen inspirieren und ihnen damit auch neue Perspektiven geben. Und wertvolle Insights”, betont Kaiser.

Offenheit und Neugierde

Ein gutes Beispiel für die Auswahl der Geschichten, die auf myGiulia.de erzählt werden, sei der Film, der letztes Jahr entstanden ist. „Da sind zwei sehr unterschiedliche Frauen, einerseits die Künstlerin Andrea Kollar und die Therapeutin Nicole Meidl, die in dem Kurzfilmformat ‚#Frauenbilder' übereinander erzählen und warum sie eine Art Alltagsvorbild füreinander sind. Andrea kannten wir bereits, und Nicole kam dann dazu, weil das jemand ist, die Andrea auf eine ganz spezielle Art und Weise inspiriert hat. Wir haben da eigentlich einen ganz offenen und empathischen Zugang und schauen, was uns entgegenkommt. Wenn wir finden, das passt und wir sagen: Ja da macht es Klick, dann machen wir es”, erklärt Klimaschka.

Bei myGiulia.de verzichtet man auf Werbung. Dies war eine wichtige Entscheidung der beiden Herausgeberinnen – doch wie finanzieren sie sich?
Kaiser dazu: „Mein Background liegt im Marketing und Innovationsdesign und ich hatte das große Bedürfnis, etwas ganz Neues zu kreieren für die Medienbranche und zu beweisen, dass es Businessmodelle gibt, die auch wirklich erfolgreich werbefrei funktionieren können – immer mit dem Fokus, den Leserinnen und Mediennutzerinnen einen Mehrwert zu liefern. Ich wollte nicht unter Druck geraten, die Inhalte verkaufen zu müssen oder die Inhalte vermarkten zu müssen.” Die Art und Weise, wie der Content aufgebaut sei, zeige es, denn hier sei es immer im Vordergrund gestanden, Frauen miteinander zu verbinden.
Und es gab immer schon den Hintergedanken, eCommerce ins Spiel zu bringen. „Auch vor allem deshalb, weil ich vier Jahre lang im angloamerikanischen Raum gelebt habe. Und die meisten Trends, Medientrends, Vermarktungstrends kommen vor allem aus Amerika und auch aus England. Da konnte ich beobachten, was sich da tut und wie da neue Finanzierungsformen aufkommen.”
Für die nächsten Monate sei geplant, eine Chefredakteurin und weitere Journalistinnen an Bord zu holen; auch die Social Media-Präsenz mit einer neuen Mitarbeiterin zu verstärken, wie Klimaschka und Kaiser betonen.
Zu guter Letzt bleibt noch die Frage, wie myGiulia.de zum Namen gekommen ist, wobei das .de übrigens nicht, wie man vermuten könnte, für Deutschland steht, sondern für „deutschsprachig”. Und der Ursprung von Giulia sei sehr persönlich, so Kaiser: „Ich habe das Medienprojekt nach meiner Großmutter benannt. Sie hieß Giulia und sie war als Frau einfach die Ursprungsinspiration, inhaltlich gesehen, ein Unternehmen aufzubauen, das quasi ihren Spirit mitträgt. Meine Großmutter suchte immer das Gespräch. Sie fand Menschen bereichernd und hat andere, in dem, wofür sie brannten, unterstützt – und das immer mit einer ganz bezaubernden Portion Lebensfreude”, so Christina Kaiser.

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