Gutes Personal zu finden, wird zum Drahtseilakt
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Das Duo Wolfgang Übl und Lukas ­Leitner sind ­beide geschäfts­führende Gesellschafter bei Cayenne.
MARKETING & MEDIA Sabrina Schneider 25.01.2019

Gutes Personal zu finden, wird zum Drahtseilakt

Lukas Leitner und Wolfgang Übl, Inhaber der Agentur Cayenne, sehen auch Rekrutierungskampagnen als neues Geschäftsfeld.

••• Von Sabrina Schneider

Die 1992 gegründete Marketingagentur Cayenne mit Sitz in Wien und Niederösterreich ist nicht grundlos eine der am längsten bestehenden Agenturen Österreichs. Wolfgang Übl und Lukas Leitner freuten sich im abgelaufenen Kalenderjahr nicht nur über neue Kunden wie MaCor, Eurest, Wirtschaftskammer Nie-derösterreich und Industriellenvereinigung, Recher oder Ökopharm, sie blicken auch auf einen langjährigen und vor allem zufriedenen Kundenstamm zurück.

Die Automarke Skoda etwa ist seit nunmehr 15 Jahren Kunde der Agentur, die Diözese St. Pölten seit 14 Jahren und auch die 1a-Installateure sind seit zehn Jahren zufriedene Agenturkunden.
Das liegt unter anderem daran, dass Cayenne sich nicht und niemals auf ihren Lorbeeren ausruht: Die Kundenstrategien werden proaktiv mindestens einmal pro Jahr überdacht und bei Bedarf verändert, und auch in der Beratungsmannschaft werden Betreuer zumindest alle drei Jahre am Kunden gewechselt.
„Uns ist es wichtig, dass der Kunde zwar mit langjährigem, an die Agentur gebundenem Wissen betreut wird, aber immer den Benefit von neuen Köpfen und Ideen spürt und sich nicht seinerseits wundert, wenn eine neue Strategie oder neue ­Kampagnentechniken vorgeschlagen wird”, sagt Lukas Leitner.

Verknappungsgut der Zukunft

Neben diesem Erfolgsrezept hat man bei Cayenne auch ein Geschäftsfeld für einen zunehmend wichtigen Bereich entwickelt: Rekrutierungskampagnen. Geeignete neue Mitarbeiter zu finden, wird mehr und mehr zu einem Drahtseilakt. Hatte man früher die Auswahl zwischen mehreren Dutzend Bewerbern, erreichen einen dieser Tage kaum noch zehn Bewerbungen pro Job.

„Dieses Phänomen wird sich aufgrund der demoskopischen Daten noch bis ca. 2027 weiterziehen und ist auf die geburtenschwachen Jahrgänge zurückzuführen”, sagt Wolfgang Übl. „Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden beziehungsweise sind bereits aktuell das Verknappungsgut der Industrie”, ergänzt Leitner. Rekrutierungskampagnen müssten dabei sehr spezifisch geschaltet werden und könnten nicht so breit gestreut werden wie manch andere Kampagne.
Zudem müsse man für Jugendliche neue Kommunikationskanäle bedienen, die man so noch vor wenigen Jahren nicht kannte. Cayenne hat diese Nische für sich entdeckt und hilft Kunden wie der Industriellenvereinigung, der Österreichischen Holzwirtschaft oder auch der Installateurbranche, qualifiziertes Personal zu finden.

Weg der Marke oberstes Ziel

Neben der erfolgreichen Umgestaltung der Agentur in sechs Teilbereiche im letzten Jahr wurde auch verstärkt Augenmerk auf den Eventbereich gelegt. „Wir konnten 2018 das Red Bull Air Race für uns gewinnen, das ist natürlich eine herausragende Visitenkarte für unseren Eventbereich”, sagt Übl stolz. Für die Umsetzung des Events wurden neben den 19 fixen Agenturmitarbeitern in der heißen Phase des internationalen Großevents weitere 700 auf die Payroll gesetzt, um die knapp 40.000 Besucher bestens zu unterhalten.

Am Image der Marke arbeiten

Übl und Leitner sind sich einig: Um Kunden bestmöglich betreuen zu können, sei es wichtig, immer am Image der Marke zu arbeiten und zu wissen, welche Medien für welchen Bereich geeignet sind. Man müsse die Kunden dort ansprechen, wo sie sich aufhalten. „Junge Leute etwa schauen keine TV-Spots mehr, da sie nicht mehr fernsehen. Man muss sich daher immer aufs Neue überlegen, wie man bestimmte Zielgruppen erreicht: Den bestmöglichen Weg für die Marke und deren Budget und Strategie zu finden, das ist immer unser oberstes Ziel”, sagt Leitner.

Auch Mitarbeiter zählen

Dass es den Kunden gut geht, ist Cayenne wichtig. Einen mindestens genauso hohen Stellenwert hat aber die Mitarbeiterzufriedenheit. Hier ist man der Überzeugung, dass mehr nicht immer besser ist: Im letzten Jahr etwa lehnte man die nachdrückliche Einladung zu einem Pitch für einen großen Mobilfunkanbieter ab, weil der Gewinn dieses Pitches die Strukturen und das bestehende gute Klima der Agentur zu sehr gestört hätte. „Uns geht es gut, wir verlassen uns nach wie vor auf unseren Instinkt, und der Erfolg hat uns bisher recht gegeben”, so Übl ab-schließend.

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