••• Von Dinko Fejzuli
WIEN. Seit einem Jahr gibt es mit der Website www.therapie-info.at eine zentrale Anlaufstelle für all jene, die nach psychotherapeutischer Hilfe suchen. Die Gründung geht auf Heimo Hammer, Eigentümer der Agentur kraftwerk, und Gerald Dittel, Projektmanager und Psychotherapeut in Ausbildung, zurück.
Das Ziel war es, eine Plattform zu schaffen, die dem Nutzer relevante Ergebnisse bringt und ihn oder sie bei der Suche nach einem geeigneten Psychotherapeuten unterstützt.
„Wir bieten Zugänglichkeit”
Grundlage dafür ist eine Liste des zuständigen Ministeriums, in der alle eingetragenen Therapeuten, die es derzeit in Österreich gibt, verzeichnet sind. „Wir bieten vor allem Zugänglichkeit. 47 Prozent der Zugriffe erfolgen über das Handy, es gibt also viele Leute, die unser Angebot mobil nutzen”, erläutert Dittel. Die Infos selbst könnten auch auf anderen Plattformen gefunden werden; es sei dort aber oft schwierig, zum richtigen Ergebnis zu finden. „Die Hürde für die Suche nach einem Psychotherapeuten ist ohnehin schon hoch, deshalb muss die Plattform möglichst zugänglich sein”, schlussfolgert Dittel, und Hammer ergänzt: „Unserer Meinung nach, ist therapie-info.at derzeit die modernste Plattform in diesem Bereich.”
Dass das Angebot nach einem Jahr gut angenommen wird, zeigt die Zahl der aktiven Therapeuten: 650 sind derzeit aktiv, haben sich also mit ihrem Profil eingeloggt und die Daten überprüft oder aktualisiert. Im Gegensatz zu den Basisdaten der Bundesliste ist es auf therapie-info.at für den jeweiligen Therapeuten nämlich möglich, die eigenen Daten um zusätzliche Informationen wie das Fachgebiet, gesprochene Sprachen oder Zusatzausbildungen zu ergänzen. Die Plattform ist österreichweit aktiv, eine hohe Konzentration gibt es auf Wien, was auch mit der vergleichsweise hohen Anzahl von Therapeuten zu tun hat.
Der ausschlaggebende Grund für den Launch der Plattform war das vorhandene Angebot, das sowohl Dittel wie Hammer als unzureichend empfinden. „Eine Online-Suche nach Therapeuten, etwa auf Google, generiert zwar viele Treffer, die aber oft so unübersichtlich sind, dass sie niemandem weiterhelfen. Die Liste des Ministeriums ist auf der anderen Seite zwar vollständig, aber man bekommt kein Gefühl für die einzelnen Therapeuten, weil es zu wenige Daten gibt”, erläutert Hammer.
Hilfe zugänglich machen
Um das Angebot weiter zu verbessern, gibt es auf therapie-info.at nicht nur die Möglichkeit, Therapeuten zu finden, sondern auch einen eigenen Blog, der zu aktuellen Themen rund um das Thema psychische Gesundheit und Psychotherapie informieren soll. Die Relevanz dieser Beiträge soll auch bei der Auffindbarkeit der Seite selbst helfen. „Wir wollen den Psychotherapeuten eine Plattform bieten, wo man über die Google-Suche relevante Treffer generiert, die einen added Value für alle Beteiligen haben”, so Hammer, der im Moment vor allem auf nachhaltiges und organisches Wachstum setzt. Die Tonalität der Blogbeiträge und der Website sind bewusst sensibel gewählt, um dem Thema und dem Markt zu entsprechen.
Vorhandenes Know-how
therapie-info.at wird von den beiden Gründern finanziert, es gibt keinen großen Geldgeber dahinter; das Know-how bringen die beiden aber bereits aus ihrer beruflichen Tätigkeit mit.
Mit kraftwerk ist ein Partner mit an Bord, der bereits vergleichbare Plattformen in anderen Teilbereichen des Gesundheitswesens geschaffen hat. Der Ansatz bei therapie-info.at war einfach: „Wir wollen es einerseits für die User so einfach und auffindbar wie möglich machen und es andererseits auch für die Therapeuten möglichst einfach machen, Daten einzustellen. Bei kraftwerk ist dafür das Know-how exzellent”, führt Dittel aus.
Mit dem Erreichten sind die beiden Gründer bisher zufrieden: „Wir sind mit den 650 Therapeuten nach dem ersten Jahr zufrieden; unser Ziel ist es, dass in drei Jahren jeder zweite Therapeut bei uns aktiv ist und sich wohlfühlt”, spricht Hammer über die Zukunftspläne.
Form und Inhalt
Ein großes Plus von therapie-info.at ist die Aktualität der angezeigten Daten ebenso wie die Darstellung. Neben der klassischen Suche können die Therapeuten auch visuell mittels interaktiver Karte angezeigt werden.
„Wir finden, dass der Zugang zur Information genauso wichtig ist, wie die Information selbst”, führen die beiden Gründer aus. Um die Patienten zu erreichen, wird vor allem mit Suchmaschinenoptimierung gearbeitet, wobei ein großer Teil des Erfolgs das Schaffen relevanter Inhalte ist. Der Ausblick ist jedenfalls positiv: „Die Empfehlungen beginnen jetzt zu greifen, Links werden verteilt und wir sehen, dass das Ganze zu laufen beginnt”, erläutert Hammer.
Die beiden Gründer sehen mit ihrer Plattform jedenfalls die passende Antwort auf den Bedarf, möglichst unkompliziert Zugang zu therapeutischer Betreuung zu finden.