••• Von Sascha Harold
BADEN. In der öffentlichen Wahrnehmung hat die Reputation der Markt- und Meinungsforschung zuletzt gelitten – Stichwort Karmasin und Beinschab. Doch wie steht es um die Wahrnehmung der Branche unter den Marketingverantwortlichen des Landes? Um das zu untersuchen, hat Marketagent im Rahmen einer Studie mehr als 500 Entscheidungsträger befragt. Das Fazit fällt trotz negativer Schlagzeilen der jüngsten Vergangenheit positiv aus.
Marktforschung hat Relevanz
Sowohl in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs, als auch in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs wird Markt- und Meinungsforschung der Studie zufolge als äußerst sinnvoll erachtet. Für 83% der Befragten ist vor allem die Informationsfunktion wesentlich. Alice Flamant, Market Manager bei Magenta Telekom & Vorstandsvorsitzende des VMÖ Verband der Marktforschung Österreich, zieht ein klares Fazit aus den Studienergebnissen: „Die hohe Relevanz der Markt- und Meinungsforschung zeigt die Wichtigkeit von einwandfreier Qualität. Der erste Schritt dafür beginnt beim Auftraggeber – hier ist die eigene Mafo-Kompetenz (von 46 Prozent als (eher) gut eingeschätzt) zielführend. In weiterer Folge ist es aber natürlich von großer Bedeutung, für die Durchführung der Studien auf vertrauenswürdige Partner setzen zu können.”
(Noch) Keine Consulter
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Markt- und Meinungsforschung wird bisher vor allem als Zahlenlieferant gesehen. Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl: „Markt- und Meinungsforschung punktet mit fundierten Zahlen und Daten (45 Prozent), als Consultant wird sie aber kaum gesehen (elf Prozent).” Der Vergleich innerhalb der Agenturszene relativiert das Bild allerdings ein wenig. „Als Sparringpartner für die heimische Wirtschaft steigt die Markt- und Meinungsforschung gegenüber Werbe-, Kreativ-, PR-Agenturen und Co. überdurchschnittlich gut aus. Die Research-Institute werden von knapp zwei Drittel als Partnerin auf Augenhöhe gesehen”, fasst Schwabl zusammen.
