Internet ist wichtig, aber nicht alles
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Real Life Treffen mit Freunden, Zeit mit der Familie verbringen und Sport treiben sind die beliebtesten Freizeit­aktivitäten der Teenager in Oberösterreich.
MARKETING & MEDIA britta biron 28.06.2019

Internet ist wichtig, aber nicht alles

Eine Analyse von Mediennutzung und Freizeitverhalten der 11- bis 18-Jährigen in Oberösterreich.

••• Von Britta Biron

LINZ. „Es ist wichtig, dass wir aktuelle Trends frühzeitig erkennen und Entwicklungen regelmäßig verfolgen. So haben wir die Möglichkeit, Potenziale zu erkennen und zu unterstützen, aber auch Gefahren im Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen gegenzusteuern”, nennt Christine Haberlander, LH-Stellvertreterin, die Gründe für die Umfrage, die seit 2008 bereits zum sechsten Mal durchgeführt wurde.

Real Life ist weiter beliebt

Obwohl praktisch alle Befragten über Internetzugang und Smartphone, Computer oder Laptop verfügen, verbringen die Jugendlichen ihre Freizeit am liebsten analog.

Treffen mit Freunden im realen Leben liegen mit 49% weiterhin klar in Führung, haben an Attraktivität allerdings ein wenig verloren. Etwas mit der Familie oder den Eltern zu unternehmen, ist dagegen in der Gunst der Teenager deutlich gestiegen (32% vs. 25% 2008) ebenso wie Sport zu treiben (30% vs. 22%).
Spielen am Computer, Tablet, Handy, Smartphone oder der Spielkonsole kommt auf 27%. Ex aequo liegt Zeit mit dem Freund bzw. der Freundin zu verbringen – 2008 lag die Bedeutung der Beziehung aber mit 42% noch deutlich höher.

Streaming statt TV

Stark rückläufig ist auch das Fernsehen: 2008 zählte es noch bei 47% der Teenager zu den fünf Lieblingsbeschäftigungen, heute liegt die Quote nur noch bei 17%, und die Zeit, die man vor dem TV-Gerät verbringt, ist im selben Zeitraum von 1,5 Stunden auf 45 Minuten geschrumpft.

Filme, Serien und Videos werden online angeschaut, am liebsten auf YouTube (67%), Amazon prime (55%), SnapChat (29%) und Netflix (23%).

Computer als Lernhilfe

Das Internet dient den Jugendlichen aber nicht nur zur Unterhaltung und Kommunikation, sondern zunehmend auch als Lernmedium.

Drei Viertel der befragten Jugendlichen nutzen spezielle Lernprogramme und Apps und die Mehrheit von ihnen (70%) auch gerne.
Die Fächer, für die die digitale Nachhilfe am häufigsten verwendet wird, sind Englisch (55%), Mathematik (44%) und Deutsch (29%). Beliebt sind auch Online-Kurse für das 10-Finger-System (24%).
„Die Schülerinnen und Schüler wünschen sich mehr Nutzung elektronischer Medien im Schulalltag”, sagt Haberlander und findet es positiv, dass auch die Pädagogen den Neuen Medien gegenüber immer aufgeschlossener gegenüberstehen.
Setzten im Jahr 2015 77% der Lehrkräfte Lernsoftware im Unterricht ein, so sind es derzeit bereits 87%.

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