BERLIN/NEW YORK. Für Privatpersonen, die ihre Meinung öffentlich im Netz äußern, sollten die gleichen Maßstäbe hinsichtlich der Sorgfalt und Ausgewogenheit gelten wie für professionelle Medien oder andere Institutionen, die maßgeblich an der öffentlichen Meinungsbildung mitwirken. Das ist einer der wichtigsten Grundsätze des „DC Kodex Öffentliche Kommunikation”, den jetzt das Diplomatic Council (DC) veröffentlicht hat, ein mit Beraterstatus bei der UNO versehener, internationaler Think Tank.
„Ein solcher Kodex war überfällig in einer Zeit, in der die öffentliche Diskussion jeden Maßstab verloren zu haben scheint und Vermutungen und Empfindungen die öffentliche Meinung stärker als Tatsachen und überzeugende Argumente prägen”, so Klaus-Ulrich Moeller, Chefredakteur des Autorenteams, das den Kodex entwickelt hat. Der zehn Punkte umfassende Kodex versteht sich als Ergänzung zu eventuellen politischen und rechtlichen Schritten, um die oft hasserfüllte und beleidigende Kommunikation im Netz besser in den Griff zu bekommen.
„Das Netz ist keine Spielwiese für wirre Behauptungen, Lügen, alternative Fakten, Beleidigungen oder pure, oft böswillige Vermutungen”, heißt es beim Diplomatic Council. (red)