Kino zieht wieder an
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Nach zwei Jahren mit Rückgängen gab es 2019 endlich wieder Zuwächse.
MARKETING & MEDIA Redaktion 20.03.2020

Kino zieht wieder an

2019 stieg die Zahl der Kinobesucher in der EU um 5,5%, nationale Filme profitieren davon aber kaum.

••• Von Britta Biron

STRASSBURG. Laut der vorläufigen Statistik der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle wurden innerhalb der EU im Vorjahr 1,007 Mrd. Kinotickets verkauft, um 52,6 Mio. bzw. 5,5% mehr als 2018. Das ist das beste Ergebnis seit 2004.

Anders als in den beiden vergangenen Jahren, die eine insgesamt sehr uneinheitliche Entwicklung in den verschiedenen Ländern zeigten, ist der Aufwärtstrend 2019 ein mehrheitliches Phänomen.

Allgemeiner Trend

Wichtige Treiber waren vor allem die großen Märkte Deutschland (+13,3 Mio., +12,6%), Italien (+13,1 Mio., +14,2%) sowie Frankreich (+12,1 Mio., +6,0%), das das zweitbeste Ergebnis seit dem Jahr 1966 erreichte.

Für Österreich weist die internationale Statistik 13,8 Mio. Kinobesucher bzw. ein Plus von 6,7% aus. Laut der aktuelleren Zahlen der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) wurden im Vorjahr 14,53 Mio. Eintrittskarten (+5,8%) verkauft.
Steigerungen gab es in insgesamt 19 der 25 untersuchten Euro-Länder, Rückgänge dagegen nur in fünf, darunter auch in Großbritannien, das allerdings mit insgesamt 176,1 Mio. verkauften Eintrittskarten (–9,0 Mio., –2,2%) nach dem Rekordjahr 2018 immer noch den zweithöchsten Wert seit den 1970er- Jahren verzeichnen kann.
Über neue Höchstwerte kann sich die Kinobranche auch in Polen (+0,9 Mio., +1,5 %), den Niederlanden (+2,3 Mio., +6,4 %), der Tschechischen Republik (+2,0 Mio., +12,1 %) und Rumänien (+1,0 Mio., +7,1 %) freuen.

EU-Filme verlieren …

Den Grund für den Run auf die Kinokassen sieht die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle in der größeren Zahl von US-Blockbustern mit jeweils über 30 Mio. Zuschauern. Zu den erfolgreichsten Filmen in der EU gehören „Der König der Löwen”, „Avengers Endgame”, „Die Eis­königin” und „Joker”.

… gegen US-Blockbuster

Die heimischen Filme profitierten vom Aufschwung allerdings nur in elf Euro-Ländern, und zwar vor allem in solchen mit niedriger Quote, wie z.B. Slowakische Republik (16,5% vs. 4,2%), Portugal (4,5% vs. 1,9%) und Zypern (12% vs. 1%). Einzige Ausnahmen sind die Tschechische Republik (26,5% vs. 23,3%) sowie Großbritannien, das allerdings nur unter Berücksichtigung von Co-Produktionen mit US-Studios die Quote von 46,1% auf 48,4% steigern konnte.

Allerdings ist schon jetzt abzusehen, dass 2020 kein großes Kinojahr werden wird: Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Kinos in vielen der betroffenen Länder geschlossen, die Starttermine zahlreicher Filme wurden verschoben und etliche Neuproduktionen wurden vorerst auf Eis gelegt.

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