„Kooperation ist das Gebot der Stunde”
© leisure communications/Christian Jobst
Walter Zinggl Sprecher von Screenforce Österreich und Geschäftsführer des crossmedialen Reichweitenvermarkters IP Österreich.
MARKETING & MEDIA Redaktion 02.06.2023

„Kooperation ist das Gebot der Stunde”

Im Rahmen des 4Gamechangers Festivals blickten Experten am Screenforce Day 2023 in die Zukunft der Broadcaster.

Rund 250 Gäste kamen im Rahmen des 4Gamechangers Festival zum Screenforce Day 2023. Die Gastgeber Josef Almer (Goldbach), Oliver Böhm (ORF-Enterprise), Joanna Jarosz-Bahr (ServusTV), Thomas Gruber (ATV), Michael Stix (ProSiebenSat.1 Puls 4) und Walter Zinggl (IP Österreich) boten Austausch zu aktuellen Themen wie Künstliche Intelligenz, Deep Fakes und neue Zugänge zur Zielgruppe durch die gebündelte Reichweitenvermarktung.

Die Stärke der kuratierten Broadcaster-Inhalte für Werbetreibende wurde thematisiert. Außerdem wurde auch gezeigt, wie TV-Unternehmen die digitale Transformation gestalten.
„Kooperation ist das Gebot der Stunde. Der Screenforce Day kehrt nach der Pandemie live auf das 4Gamechangers Festival zurück. Broadcaster bündeln in Österreich ihre Kräfte, um die enormen Reichweiten von kuratierten Video-Inhalten noch besser nutzbar zu machen und Werbetreibenden einen besseren Zugang zu hochwertigem Content und sicheren Qualitäts-Umfeldern zu schaffen”, begrüßte Screenforce-Österreich-Sprecher Walter Zinggl.
Philosophin und Autorin Lisz Hirn widmete sich in einem Fireside-Chat mit Stefan Kaltenbrunner (Puls 24), Gerhard Kohlenbach (RTL News), Theresa Ziegler (Canal+) und Michael Fleischhacker (ServusTV) dem Qualitätsjournalismus. Um diesen zu beherrschen, bedürfe es handwerklicher Fähigkeiten sowie der Einhaltung klarer Regeln und eines hohen Maßes an unvoreingenommener Neugier.
„Wir sprechen von ordentlichem Handwerk, das man erlernen kann. Der ergebnisoffene Zugang zu einem Thema ist der Beginn einer guten Recherche”, so dazu Gerhard Kohlenbach.
Auch die Gefahr, die von neuen technischen Möglichkeiten ausgehe, Deep Fakes und Künstliche Intelligenz wurden thematisiert. Man müsse junge Zielgruppen auf Augenhöhe abholen und mental ansprechen.
RTL investiert beispielsweise mit seinen über 1.300 Journalisten massiv in die Verifizierung der Inhalte und sieht einen steigenden Aufwand auf die Medienhäuser durch Fake News und technische Entwicklungen zukommen. Geschwindigkeit sei im News-Bereich der entscheidende Faktor, der nach hohen personellen Ressourcen verlange, um die Fakten-Checks zu machen und die Inhalte in einem Kontext zu verorten.

Neue Reichweitenmessung

Über eine Weltneuheit aus Österreich, die das Verständnis von Reichweiten verändert, sprach man in einem Forum mit Wolfgang Schiefer (Puls 4) als Moderator. Es diskutierten Shivvy Jervis (Futuristin und Innovationsprognostikerin), Christoph Keese (hy – the Axel Springer Consulting Group), Guido Modenbach (SevenOne Entertainment Group) und Tom Peruzzi (Virtual Minds) über die Komplexität der Reichweitenmessung.

Panels allein würden aufgrund der diversifizierten Mediennutzung nicht mehr die ausreichende Datenmenge bieten, um den Medienkonsum abzubilden. Die Zukunft liege in der Kombination der traditionellen Messung mit Big Data aus den Return Path Data der Smart TVs, um die tatsächliche Nutzung valide darzustellen. Der entscheidende Vorteil der österreichischen Innovation „TV-Insight” liege in der permanenten Verfügbarkeit der Live-Daten.
Panels repräsentierten in Hochrechnungen Stichproben, die kaum aussagekräftig seien, wenn die Abfrage sehr granular werde.

Exakte, schnelle Analyse

Live-Daten von über einer Mio. Smart TVs in Österreich ermöglichen, das Nutzungsverhalten sehr spitzer Zielgruppen in Special Interest-Programmen exakt zu analysieren. Mit dem Superstreamer Joyn habe ProSiebenSat.1 Puls 4 in Österreich eine neue Plattform geschaffen, die Live-TV und On-Demand-Konsum vereine und eine exakte Ansprache der Zielgruppe im gewünschten Content-Umfeld ermögliche.

In Aggregator-Plattformen finden lineares TV und On Demand-Inhalte wieder zueinander, wodurch die Nutzung in der App intensiviert werde.
„Broadcastern gelingt mit TV-Load die digitale Transformation und sie können selbst die digitale Realität gestalten und sämtliche Prozesse – von Buchung, über Ausstrahlung bis Abrechnung in einem System abwickeln”, führt Tom Peruzzi aus.
„Menschen wollen Personalisierung und individuelle Ansprache, bis zu dem Punkt, wo es zu konkret und intim wird”, betont Shivvy Jervis.
„Auf dem Big Screen findet ein Kampf um die Herrschaft statt, der durch den Content ent­schieden wird”, sagte Guido Moden­bach. „Formate wie ‚Jerks' werden in Joyn ebenso einfach zugänglich wie öffentlich-rechtliche Nachrichtenformate. Die Verfügbarkeit von Inhalten vereinfacht Werbetreibenden die Ansprache ihrer Zielgruppe über eine Plattform im richtigen Kontext und Mindset.” (red)

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