Kotobal: Konica Minolta entwickelt mehrsprachigen Dolmetscherservice
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Kotobal, mehrsprachiger Dolmetscherservice
MARKETING & MEDIA Redaktion 29.10.2019

Kotobal: Konica Minolta entwickelt mehrsprachigen Dolmetscherservice

Für Finanzinstitute und Behörden in Japan.

WIEN. Sprachbarrieren gehören zu den größten Herausforderungen der heutigen Kommunikation. Auch mithilfe von Wörterbüchern und Übersetzungsapps ist ein fachliches Gespräch wie beispielsweise in einer Bank oder Behörde schwer zu bewerkstelligen. Konica Minoltas Business Innovation Center (BIC) in Japan hat aus diesem Grund den mehrsprachigen Dolmetscherservice „Kotobal“ entwickelt, um die Kommunikation zwischen dem Rezeptionspersonal von Finanzinstituten und Regierungsstellen einerseits und Ausländern, die in Japan leben andererseits, zu unterstützen. Der Dienst wird bis Ende dieses Jahres offiziell eingeführt.

Kotobal ist eine benutzerfreundliche, schnell reagierende Tablet-Anwendung, welche auf der von Konica Minolta entwickelten „MELON“ Technologie basiert, einem mehrsprachigen Kommunikationsdienst für medizinische Einrichtungen, der im November 2016 in Japan gestartet wurde.

Mithilfe einer auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierten maschinellen Interpretation sowie einer Videointerpretation durch den Bediener ermöglicht Kotobal eine schnelle und genaue Kommunikation zwischen Personen, die verschiedene Sprachen sprechen. Der Service kann 13 Sprachen verarbeiten. Als Standardsprachen stehen Englisch, Chinesisch (vereinfacht und traditionell), Koreanisch, Portugiesisch und Spanisch zur Verfügung. Vietnamesisch, Thai, Russisch, Tagalog, Nepali, Indonesisch, Hindi und Französisch können optional hinzugefügt werden. Die maschinelle Übersetzung von Kotobal verwendet die vom National Institute of Information and Communications Technology (NICT) entwickelte Sprachübersetzungsmaschine. Wenn eine detailliertere Kommunikation erforderlich ist, kann der Benutzer mit einem Dolmetscher sprechen, der – abhängig vom Modell und Sprache – rund um die Uhr über den Monitor erreichbar ist. Kotobal verfügt darüber hinaus über eine Funktion zum Speichern von Gesprächsprotokollen, die anschließend überprüft werden können.

Zur offiziellen Einführung Ende 2019 ist geplant, in der Anwendung eine Wörterbuchfunktion zu implementieren. Kotobal ist dann in der Lage, branchenspezifische Fachbegriffe zu registrieren, was die Interpretationsgenauigkeit verbessert – der Dolmetscherservice wird so in Zukunft nicht nur für den Finanz- und Behördenbereich, sondern für Unternehmen aller Branchen geeignet sein. Konica Minolta strebt eine Gesellschaft an, in der jeder in Sicherheit und ohne Sprachbarrieren leben kann, indem Kommunikationsschwierigkeiten minimiert werden.

Zum Hintergrund
Nach den Statistiken des Justizministeriums lag die Zahl der in Japan lebenden Ausländer Ende 2018 bei über 2,73 Millionen, ein Rekordhoch. Es wird erwartet, dass diese Zahl in den nächsten Jahren durch die Überarbeitung des Einwanderungskontroll- und Flüchtlingsanerkennungsgesetzes weiter steigen wird. Dementsprechend wird erwartet, dass die Zahl der Ausländer, die Finanzinstitute und Regierungsstellen besuchen, ebenfalls zunehmen wird.

Vor diesem Hintergrund werden Kommunikationsschwierigkeiten aufgrund von Sprachbarrieren die Arbeitsbelastung des Rezeptionspersonals erhöhen. In der Zwischenzeit sind die Finanzinstitute verpflichtet, verdächtige Transaktionen zu überwachen und zu untersuchen, um Geldwäsche zu verhindern – Sprachbarrieren behindern eine gründliche Überprüfung. (red)

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