Kulturprogramm auf hohem Niveau
© Liu Chen-hsiang
BühnenreifDer zeitgenössische Zirkus sowie das moderne Tanztheater zählen zu den großen Publikumsmagneten im Festspielhaus St. Pölten.
MARKETING & MEDIA britta biron 30.03.2018

Kulturprogramm auf hohem Niveau

In der neuen Saison baut das Festspielhaus St. Pölten die besonders beliebten Sparten noch weiter aus.

••• Von Britta Biron

ST. PÖLTEN. Das Stigma der Provinzialität hat St. Pölten längst hinter sich gelassen und präsentiert sich heute als lebendige Kleinstadt mit hoher Lebensqualität und einem Kulturangebot, das alles andere als kleinstädtisch ist. Bestes Beispiel dafür ist das Festspielhaus St. Pölten. medianet hat mit Brigitte Fürle, seit der Saison 2013/2014 künstlerische Leiterin, gesprochen.

medianet:
Laut der aktuellen Analyse der Freizeitinstituts spielt Kultur für die Österreicher offenbar eine immer geringere Rolle. Der Anteil jener, die regelmäßig Opern, Konzerte oder Theater besuchen, ist in den letzten zehn Jahren von sechs auf ein Prozent gesunken. Wie sieht es im Festspielhaus aus?
Brigitte Fürle: Ganz anders! Die Auslastung ist zuletzt regelmäßig auf bis zu 90 Prozent gestiegen – eine grandiose Leistung des gesamten Teams. Man darf nämlich nicht vergessen, dass der Große Saal eine Kapazität von über 1.000 Plätzen, St. Pölten aber nur knapp 60.000 Einwohner hat. Da heißt es schon, auch in ganz Niederösterreich, in Wien und österreichweit Publikum zu mobilisieren. Das gelingt uns aber sehr gut.

medianet:
Was ist das Erfolgsrezept?
Fürle: Wir haben ein sehr diverses Publikum, was beispielsweise das Alter und die soziale Zugehörigkeit anbelangt, und es ist großartig, dass dieses Haus nicht als elitäre Institution geführt wird, sondern einen sehr niederschwelligen Zugang bietet, vor allem auch was die Kartenpreise betrifft. Daneben ist es das Vielsparten-Konzept, das unser Publikum besonders schätzt – aber klar kann man sagen, dass das Tonkünstler-Orchester, die Tanzereignisse, der zeitgenössische Circus und die Jazz & Weltmusik-Konzerte zu den wichtigsten Publikumsmagneten zählen. Wichtig ist, dass man ein attraktives Angebot schafft, insbesondere für die Jungen, das Publikum der nächsten Generation.

medianet:
Sie präsentieren in Kürze das Programm für die kommende Saison. Können Sie dazu vorab schon ein paar Details verraten?
Fürle: Ich verstärke den zeitgenössischen Zirkus, mit dem wir generationenübergreifend ungemein viel neues Publikum gewinnen können, weiter. Statt wie bisher zwei werden in der nächsten Saison drei internationale Produktionen bei uns gastieren. Zudem haben wir drei sensationelle Tanzproduktionen, die mit dem Tonkünstler-Orchester live auftreten werden, in Planung. Darauf bin ich sehr stolz, denn das sind Spitzenereignisse mit Alleinstellungsmerkmal in der gesamten österreichischen Kulturlandschaft.

medianet:
Welche Wünsche haben sie für die Zukunft?
Fürle: Dass das Festspielhaus als ein Zuhause für alle, die Künstler, das Publikum und die vielen aktiv Mitwirkenden in den Communities und Kulturvermittlungsprojekten, weiterhin so gelebt wird wie bisher und wir gleichzeitig das Image von St. Pölten internationalisieren sowie den Bewerbungsprozess, der darüber entscheidet, welche österreichische Stadt 2024 als Europäische Kulturhauptstadt nominiert wird, erfolgreich mitbegleiten.

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