KREMS. Der österreichische Spezialist für additive Fertigung (3D-Druck) erweitert seine Kapazitäten: Ab sofort können bei der Schiner 3D Repro GmbH Modelle und Objekte aus einem ultramodernen 3D-Drucker in Auftrag gegeben werden. Als eines der weltweit ersten Unternehmen erweitert das Kremser 3D-Kompetenzzentrum seinen Maschinenpark um den J750 von Stratasys. Das erst kürzlich vorgestellte PolyJet-System bietet als erster 3D-Drucker die Möglichkeit, Kunststoffe in Vollfarbe zu drucken – das heißt: Bunte Objekte können aus einem Spektrum von 360.000 Farbschattierungen auf Knopfdruck produziert werden.
„Mit dem J750 verfügen wir über ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in Österreich”, meint Jörn-Henrik Stein, geschäftsführender Gesellschafter der Schiner 3D Repro. Durch diese Investition zeige man auf, „welche Pionierarbeit wir hier im Herzen Europas leisten”.
Evolution der 3D-Figuren
In die Entwicklung des J750 seien die Erkenntnisse aus über 25 Jahren Erfahrung des Herstellers Stratasys geflossen. Diese resultierten „in einem revolutionären Gerät, das in der Lage ist, über 100 verschiedene Digital Materials zu verarbeiten”. Die Substrate würden direkt im 3D-Drucker gemischt, womit es möglich wird, mehrere Materialeigenschaften – fest, flexibel, transparent oder undurchsichtig – in einem Bauteil und vor allem in einem Druckvorgang zu vereinen. „Dadurch”, erklärt Manfred Haiberger, technischer Geschäftsführer bei Schiner 3D Repro, „sind die Möglichkeiten nahezu grenzenlos.” Die Klientel kommt dementsprechend aus verschiedensten Bereichen – Schwerpunkte sind Architektur, Kunst & Kultur, ökologischer 3D-Druck, Medizintechnik und Anatomie.
Zu den klassischen Consumer-Projekten zählen individualisierte 3D-Figuren von Personen. Diese werden mittels eines mobilen Full-Body-Scanners eingescannt und digitalisiert; anschließend werden die Scans mit anatomischem Feinschliff für den 3D-Druck vorbereitet. Bislang werden die Figuren in einem Polymergipsdrucker hergestellt. Mit der neuen Anlage und der Möglichkeit, verschiedene Materialien in einer Figur zu verbinden, denkt Stein schon einen Schritt weiter: Durch die Materialvielfalt könne man auch im 3D-Figuren-Segment „völlig neue Akzente setzen”.
Der J750 wurde am Schiner 3D Repro-Standort in der Linzer Tabakfabrik in Betrieb genommen. Kundenevents mit Besichtigungen der Anlagen und 3D-Printvorführungen sind in Planung. (red)