Lasst uns die ­Ärmel hochkrempeln
MARKETING & MEDIA Gianna schöneich 09.03.2018

Lasst uns die ­Ärmel hochkrempeln

…denn es gibt in dieser Welt noch einiges zu tun, schließlich hapert es am Simpelsten.

Kommentar ••• Von Gianna Schöneich

 

ACHILLESSEHNE. Der Weltfrauentag – ein Tag, der selbst Barbie zu unglaublichen Taten verleitet: „Inspiring Women” ist eine neue Serie, die demnächst in die Läden kommen soll. 18 Persönlichkeiten wie die Malerin und Feministin Frida Kahlo sollen künftig in Barbie-Format die Kinderzimmer bewohnen. Ja, richtige, ordentliche Vorbilder, starke Frauen – das ist toll. Bleibt nur zu hoffen, dass Frida Kahlo auch in realistischen Maßen daherkommt.

Es ist mal wieder eine nett gemeinte Geste – ein kleiner Anfang. Seit dem Ersten Weltkrieg und dem Entstehen des Weltfrauentages hat sich sicher einiges getan. Doch das Thema Gleichberechtigung ist nach wie vor eine der vielen Achillessehnen unserer Gesellschaft. Es ist traurig, dass in Frankreich mit Geldstrafen gedroht werden muss, sollten Unternehmen Frauen für die gleiche Arbeit weniger zahlen als Männern. Da kommt die Frage auf, wieso ein Geschlechtsteil so viel Wirkung hat? So kann es beispielsweise für mehr Gehalt sorgen oder Dienstleistungen teurer machen – so zahlen Frauen für die gleiche Leistungen häufig mehr als Männer.
Es ist traurig, dass es in unserer Gesellschaft immer wieder Erklärungsbedarf braucht, wenn es um das Thema Sexismus geht, wenn der häufigste Beschwerdegrund beim Werberat „Geschlechterdiskriminierende Werbung” ist oder wenn sexuelle Übergriffe von Frauen auf Frauen nicht als das gewertet werden, was sie sind – denn wie soll eine Frau eine Frau sexuell angreifen, schließlich ist sie ja eine Frau. Wunder oh Wunder – ja, auch zwischen Personen gleichen Geschlechts kann es zu Übergriffen kommen.
Wir sollten häufiger aufstehen, unsere Stimmen erheben und auf diese Missstände aufmerksam machen und erscheinen sie noch so „lächerlich”. Dabei geht es nicht nur um das Recht der Frauen, sondern auch um jenes der Männer. Es geht um Gleichberechtigung und zwar in ihrer reinsten Form. So geht es nicht allein um die Diskussion der Geschlechter, sondern um eine Diskussion der Menschen in einer Welt, in der jede und jeder die gleichen Rechte haben sollte.

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