••• Von Britta Biron
ESSEN. In erster Linie dienen Videos auf YouTube zwar der Unterhaltung, aber rund die Hälfte (47%) der deutschen Teenager nutzen, wie eine aktuelle Umfrage des Rats für Kulturelle Bildung zeigt, die Plattform auch zum Lernen.
73% von ihnen wiederholen damit Unterrichtsstoff, den sie nicht verstanden haben, für 70 bzw. 60% sind Online-Videos eine wichtige Hilfe bei Hausübungen bzw. für die Vorbereitung auf Prüfungen.
Gern wird die digitale Nachhilfe auch für die Fächer Musik und Kunst verwendet (46%), für Deutsch und Fremdsprachen (37%) sowie im Rahmen von Chören und Schulbands (35%).
YouTube als neues …
Ein Großteil der Jugendlichen ist sich zwar bewusst, dass Webvideos, vor allem wegen der fehlenden Möglichkeiten zum gezielten Nachfragen, kein Ersatz für herkömmlichen Unterricht oder Kurse sein können, allerdings sind 56% der Befragten überzeugt, dass die Bedeutung von Online-Videos für das Lernen künftig zunehmen wird.
… Unterrichtsfach
Entsprechend groß ist daher der Wunsch der Teenager, dass sich die Schulen diesem Thema verstärkt widmen. So würden sich 60% über eine kritische Auseinandersetzung mit YouTube im Unterricht freuen und 52% über Unterstützung bei der Herstellung eigener Videos.
Forderungen, die Eckart Liebau, Vorsitzender des Rates für Kulturelle Bildung, unterstützt: „YouTube ist zwar primär kein pädagogisches Medium, aber tatsächlich inzwischen ein weiteres, wichtiges Lern- und Bildungsmedium, das die Bildungslandschaft im Ganzen berührt und verändert. Wenn man YouTube schulseitig bewusst einsetzt, kann man den Unterricht anders aufbauen und auf diese Weise mehr Platz für individuelle Fragen und für Reflexion im Unterricht finden.”
Insgesamt sieht der Expertenrat in den Umfrageergebnissen ein klares Indiz dafür, wie wichtig es wäre, dass sowohl der schulische als auch außerschulische Bildungssektor YouTube gezielt verwendet, um den Lernbedürfnissen der Jugendlichen besser entgegenkommen zu können.