Marken-Burnout?
© Jesca Li
Grayling-CEO Sigrid ­Krupica ordnet die Ergebnisse einer aktuellen Studie zum Thema Markenzufriedenheit ein.
MARKETING & MEDIA Redaktion 19.01.2024

Marken-Burnout?

Eine aktuelle Grayling-Studie stellt bei vielen Konsumenten einen „Markenüberdruss” fest.

••• Von Sascha Harold

WIEN. Möglicherweise sind die Zeit und das Geld, das Marken in ihren Auftritt investieren, weniger relevant als gedacht. Zu diesem Schluss könnte man jedenfalls kommen, wenn man eine aktuelle Grayling-Studie heranzieht. 2.000 Personen in Großbritannien wurden für die Erhebung befragt, das Ergebnis zeigt einen hohen Überdruss der Markenkommunikation gegenüber und sollte auch in Österreich beachtet werden.

„Die Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten koppelt sich aktiv von Markenbotschaften ab. Sie sehen in diesen weder Sinn noch Mehrwert und befinden sich sozusagen in einem Marken-Burnout”, so Grayling-CEO Sigrid Krupica. Zwei Drittel der befragten Konsumentinnen und Konsumenten gaben demnach an, Markeninhalte als irrelevant einzustufen.
Die Studie zeigt weiter, dass viele traditionelle Formen der Markenkommunikation bei Konsumentinnen und Konsumenten nicht ankommen oder auf ablehnende Haltung stoßen. So haben etwa 68% der Befragten kein Interesse an Blogs oder Newslettern von Marken, rund die Hälfte lösche selbst abonnierte E-Mails regelmäßig ungelesen, so die Studie. 75% der Befragten haben zudem das Gefühl, dass sich Marken eines Bereichs kaum voneinander unterscheiden.
Diesem Befund teilweise entgegenstehend geben jedoch 63% an, lieber zu einer bekannten Marke zu greifen, also sich vor dem Kauf zu informieren. Die Entscheidung für eine Marke werde also eher aus Gewohnheit getroffen und weniger als Reaktion auf eine aktuelle Kampagne, meint Krupica.

Aktuelle Herausforderungen

„In Zeiten der Pandemie konnten viele Marken punkten, indem sie mit ihrer Kommunikation zeigten, dass sie die Lebenswelt ihrer Kundinnen und Kunden verstehen. Jetzt fehlt offensichtlich oft dieser Blick für die aktuellen Herausforderungen der Menschen”, so Krupica. „Möglicherweise liegt die fehlende Treffsicherheit auch daran, dass Kommunikationsbudgets derzeit oft krisenbedingt gekürzt werden. Um sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können, müssen Marken gerade jetzt in gute Kommunikation investieren.”

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