WIEN. Alexandra Föderl-Schmid ist am Dienstagabend mit der goldenen „Medienlöwin 2023” ausgezeichnet worden. Mit der Auszeichnung des Österreichischen Journalistinnenkongresses (JoKo), die jährlich an „Journalistinnen mit Vorbildfunktion” ergeht, wird ihr bisheriges Schaffen gewürdigt. In einer Aussendung wurden ihre „messerscharfen Analysen und glasklaren Einordnungen” gewürdigt. Die Standard-Serie „Große Töchter” sei nur einer ihrer Verdienste im Sinne der Frauen. Die mehrfach ausgezeichnete Medienfrau engagierte sich zudem federführend für den Wiederaufbau des Presserates in Österreich.
„Es gibt Rückschritte”
Föderl-Schmid konstatierte in ihrer Dankesrede, dass Frauen nach wie vor zu oft auf ihr Äußeres reduziert würden. Und: „Was Frauen in Führungs-positionen im österreichischen Journalismus betrifft, sah es wirklich schon einmal besser aus. In manchen Bereichen gibt es tatsächlich Rückschritte”, hielt sie fest.
Die gebürtige Oberösterreicherin war von 2007 bis 2017 Standard-Chefredakteurin, danach für die Süddeutsche Zeitung (SZ) Korrespondentin in Israel und den palästinensischen Gebieten. Aus dieser Zeit stammt auch ihr Buch „Unfassbare Wunder” in dem sie Gespräche mit Holocaust-Überlebenden in Deutschland, Österreich und Israel wiedergibt. Seit 2020 ist sie stellvertretende SZ-Chefredakteurin.
Trio erhielt Silberne Löwin
Auch die Silberne „Medienlöwin” wurde im Rahmen einer Gala im Haus der Industrie in Wien verliehen. Sie ging heuer an ein Trio: Jelena Pantic-Panic, Eda Öztürk und Lukas Rapf, die sich mit ihrer im Moment-Magazin erschienenen Reportage „Abtreibung in Österreich: Eine Frist, keine Lösung” hervortaten. Die Jury – unter dem Vorsitz von Elisabeth Pechmann – sieht darin einen ausgezeichneten Beitrag, der sich mit Frauenthemen beschäftigt sowie zur Gleichstellung beiträgt. Parallel dazu zeige er die mangelnde Balance und die zunehmende „Gefahr eines Backlashs” auf.
Nominiert waren auch Katharina Gellner für die TV-Doku „Mütter am Limit – der Staat lässt Alleinerzieherinnen allein” auf Puls 4 sowie futurezone.at-Redakteurin Barbara Wimmer für ihre Story „Es braucht Einmischung” und den damit verbundenen Kommentar „Gefährliche KI-Ideale” im Magazin „an:schläge”.
Löwe für ORF-„Weltjournal”
Den „Medienlöwen” – eine Trophäe für Redaktions- und Projektteams – sicherte sich das ORF-„Weltjournal”. Das Team programmiere das Infoformat „konsequent und kontinuierlich feministisch”, hieß es.
Die Medienlöwinnen werden traditionell am Vorabend des Österreichischen Journalistinnenkongresses überreicht. (sb)