Gastbeitrag ••• Von Michael J. Kräftner
WIEN. Website, Imagefolder, Social Media, Printanzeige, Newsletter, Produktkatalog. Noch nie standen Unternehmen und Marken so viele Kommunikationskanäle zur Verfügung. Noch nie haben Unternehmen und Marken so viel Content produziert, genutzt und verteilt. Und der Trend zu immer noch mehr selbst- oder fremderstellten digitalen Inhalten hält an.
Nutzungsrechte-Management
Mehr Content bedeutet auch größere Herausforderungen beim Nutzungsrechte-Management. Ein aktueller Fall aus Wien zeigt, dass der Einsatz von Bildern, deren Nutzungsrechte man nicht oder nur eingeschränkt besitzt, kein Kavaliersdelikt ist.
Ein Fotograf hatte eine Hotelkette wegen umfassender Urheberrechtsverletzungen geklagt, und laut Medienberichten soll er nun eine zumindest hohe sechsstellige Summe als Entschädigung erhalten haben. Und darin sind Anwalts- und Gerichtskosten noch nicht enthalten.
Es kann schnell teuer werden
Wer digitale Inhalte missbräuchlich verwendet – ganz egal, ob mit Absicht oder aus Versehen –, kann in eine unangenehme Position kommen. Erworbene und lizenzierte digitale Assets haben in der Regel Nutzungsrechte, die bestimmen, wann, wo und wie oft das Asset verwendet werden darf.
Natürlich kann man versuchen, die Rechte manuell zu verwalten. Aber sind wir uns ehrlich: Wenn mehrere Mitarbeiter auf einen Content-Pool zugreifen, ist das Wissen über die konkreten Nutzungsrechte oft nicht sehr weitreichend. Und mit jedem Mitarbeiter, der das Unternehmen verlässt, geht Wissen verloren.
Darüber hinaus sind Assets weit mehr als nur einfach digitale Files; es sind einzelne, meist aufwendig produzierte Inhalte wie etwa Produktfotos oder Imagevideos. Diese stellen für ein Unternehmen oder eine Organisation einen Wert dar und haben hohe Wiederbeschaffungskosten, wenn sie verloren gehen.
Auf Sicherheit setzen
Was also tun?
1. Sich der Gefahr bewusst werden. Das Thema Urheberrecht betrifft jeden – den börsenotierten Markenartikler wie den Blumenladen ums Eck.
2. Seine Mitarbeiter sensibilisieren.
3. Das Thema aktiv angehen und Sicherheitsmaßnahmen setzen, indem man etwa ein professionelles Digital Asset Management-System einführt. Das Gute: Im Zweifel spart man sich nicht nur teure Prozesse, sondern auch Geld für Mehrfachlizensierungen und den Mitarbeitern wertvolle Zeit.