••• Von Martina Berger
Ein attraktiver Arbeitsplatz muss heute weitaus mehr bieten als einen Obstkorb und ein Dienstauto. Die mentale und körperliche Gesundheit rückt zunehmend in den Vordergrund. Was Arbeitgeber jetzt tun müssen, um die besten Köpfe von sich zu überzeugen und möglichst lange (gesund) zu halten, wurde beim 53. FMP Talk ausführlich diskutiert.
Den Impulsvortrag hielt Andrea Egger (abif). Außerdem nahmen Nicola Divsalar (EssenceMediacom), Paulina Richter (Initiative Media Austria) und Andreas Kremla (Health Consult) am Podium Platz. Die Moderation übernahm Eva Zeglovits (IFES).
Thema Corporate Health
Gleich zu Beginn ging es um die Frage „Was bedeutet Gesundheit?” und die vielseitigen Antworten zeigten deutlich, wie facettenreich das Thema ist. Das unterstrich auch Keynote-Speakerin Andrea Egger; in ihrem Vortrag ging sie nicht nur auf diverse Definitionsversuche ein, sondern auch auf zahlreiche Entwicklungen, bei denen Gesundheit eine wesentliche Rolle spielt. Corporate Health ist eine davon, die – wenn aktiv vorangetrieben – viel Gutes für Unternehmen bewirken kann. Denn gesundheitsfördernde Arbeit ist verstehbar, bewältigbar, sinnhaft, ermöglicht positive Emotionen und fördert zwischenmenschliche Beziehungen sowie persönliche Stärken.
An der anschließenden Diskussion nahm das Publikum rege teil. Und so stellt sich durch das Feedback der Besucherinnen und Besucher heraus, dass sich die Mediabranche bereits intensiv mit dem Thema Corporate Health und vor allem mit der mentalen Gesundheit befasst – wohl auch, weil der immer schnellere Fortschritt in der Kommunikationsbranche vielerorts für zusätzlichen Stress sorgen kann. Unternehmen haben daher bereits umfassende Gesundheitsprogramme etabliert. Als Beispiel dafür stellte Nicola Divsalar das „Mental Health Ally” Programm der essencemediacom vor. Auch Paulina Richter berichtete von ähnlichen Projekten. Für sie gehören zudem Eigenverantwortung, offene Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen zu einem gesundheitsfördernden Arbeitsplatz.
Alle Branchen betroffen
Aber nicht nur in der Medienbranche, auch am Gesamtarbeitsmarkt tut sich was. Anhand von Studienergebnissen bestätigte Andreas Kremla, dass die Anzahl an „gesunden” Arbeitsplätzen in Österreich über die Jahre deutlich zugenommen hat. Das zeigt sich unter anderem an den steigenden Ausgaben im Bereich Corporate Health.
Großes Thema Homeoffice
Wenn es um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz geht, kommt unweigerlich das Thema Homeoffice zur Sprache. Viele Beschäftigte schätzen die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, und fordern diese aktiv ein. Kremla verwies hier allerdings auf Langzeitstudien, die besagen, dass die Kreativität sowie die Fähigkeit, komplexe Aufgaben oder Konflikte zu lösen, bei überdurchschnittlich langer Zeit im Homeoffice abnehmen. Grund dafür ist der oft deutlich eingeschränkte Informationsfluss im Vergleich zur Präsenzarbeit.