Neues von Google
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AuftaktDer Eröffnungstag der Konferenz „Google Marketing Live” im Moscone Center in San ­Francisco war zahlreich besucht.
MARKETING & MEDIA Siegfried Stepke 17.05.2019

Neues von Google

Siegfried Stepke, Geschäftsführer von e-dialog, teilt seine ­Impressionen von der „Google Marketing Live” in San Francisco.

Gastkommentar ••• Von Siegfried Stepke


SAN FRANCISCO. Im Moscone Center eröffnete Chief Business Officer Philipp Schindler am 14. Mai die Google Marketing Live-Konferenz, die zwei Tage lang über 5.000 Advertiser und Agenturen aus 68 Ländern auf die nahe Zukunft mit Googles Advertising-Tools und Channels einschwören soll. Als Plattformen dienen dazu die hauseigenen Google Ads (für Suche, Shopping, Display, Gmail und YouTube) sowie die Google Marketing Platform als Enterprise-Lösung.

Machine Learning als Basis

Massive Erweiterungen erfahren viele Produkte im Upper Funnel, wo die Awareness des Users angeregt werden soll, also am ersten Touchpoint. Neu sind hier die sogenannten Gallery Ads, die aus der Social-Welt bekannte Formate nun auch in Googles Inventar einblendet – sogar die Suche wird damit bilderreich – erweitert mit den schon in Beta befindlichen Discovery Ads eine wertvolle Ergänzung im Kampagnen-Mix. Die Optimierung erfolgt natürlich via Machine Learning, das übrigens nur noch in Nebensätzen erwähnt wird, da ohnehin alles darauf basiert. Dazu passt die heuer noch kommende „Bumper Machine”, die aus langatmigen klassischen Video-Spots automatisch die für YouTube so speziellen 6-Sekünder generiert.

Connected TV und Digital Audio sind schon länger aus der hauseigenen DSP Display & Video 360° buchbar – heuer kommen in den Staaten auch klassische TV-Networks und lokale Sender zur programmatischen Buchung dazu.
Für Retailer kündigen sich nicht nur spannende Erweiterungen der Shopping-Ads an, sondern auch Local-Ads werden auf mehr Kanälen angeboten, sogar im Navigationsmodus von Google Maps. Für Filialen können die Anzeigen nun sogar mit Smart Bidding auf Store Visits als Ziel optimiert werden.
Augmented Reality wird unter anderem mit einem selbst konfigurierbaren Porsche demonstriert, den man sich dann gleich auf die Straße einblenden kann, oder ein Selfie damit schießen. In diese Mischung aus realer und virtueller Welt können die passenden Informationen – und Werbungen eingeblendet werden.

Rohdaten und Privacy Policies

Immer wichtiger wird die Nutzung von Rohdaten – auch für die Advertiser. Das zeigt sich in der starken Arbeit mit der Google Cloud-Platform, in die aus allen Google-Werbeprodukten Daten einfließen, die dann, unter anderem mit Machine Learning veredelt, wiederum für Personalisierung und Targeting genutzt werden können. Obwohl Privacy gerade von allen proklamiert wird, kauft man Google hier ein ernsthaftes Bestreben ab: Es ist mittlerweile Kern aller Produkte, problematische Features wurden abgedreht, neue Entwicklungen müssen strengen Policy-Regeln standhalten. Ein gelungenes Beispiel ist dafür der Ads Data Hub, mit dem wir View- und Clickstream-Daten modellieren können, mit einem intelligent eingebauten Privacy-Layer, der DSGVO-Konformität ermöglicht.

Fazit: Wirklich große Sensationen gab es nicht, aber solide Entwicklungen. Aber wer die alle nützt, hat seinen Markt­begleitern allemal viel voraus!

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