ÖAK erweitert um zwei digitale Medienkanäle
© Katharina Schiffl
MARKETING & MEDIA Redaktion 22.09.2023

ÖAK erweitert um zwei digitale Medienkanäle

Marcela Atria, ÖAK-Präsidentin, über die Erweiterung verfügbarer Daten um Podcast und Newsletter.

••• Von Dinko Fejzuli

Die Digitalisierung hat eine regelrechte Umwälzung im Medienverhalten und vor allem beim Medienkonsum in Richtung neue, digitale Medienkanäle gebracht. Nun geht auch die ÖAK den nächsten Schritt und startet im November zwei Pilotprojekte, um auch die Medienverbreitung von Newslettern und Podcasts darzulegen. medianet bat dazu ÖAK-Präsidentin Marcela Atria um einige Antworten.


medianet: Frau Atria, künftig sollen auch valide und geprüfte Verbreitungszahlen für Podcasts und Newsletter in den ÖAK zur Verfügung stehen, womit man auf die Transformation in der Medienbranche reagiert. Warum war es wichtig, auch in diesem Segment auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren?
Marcela Atria: Da die ÖAK die Interessen ihrer Mitglieder und der Werbewirtschaft vertritt, sehen wir ein schnelles und flexibles Reagieren auf die Herausforderungen und Wünsche des Marktes als unsere Aufgabe. Viele Medienhäuser betreiben Podcasts und verbreiten Newsletter mit großem Erfolg. Diesen wollen wir nun prüfen und veröffentlichen. Bewegt sich der Markt, bewegen wir uns mit.

medianet:
Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich dadurch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Agenturen?
Atria: Bisher waren die Agenturen auf unterschiedlichste Quellen mit unterschiedlichen Qualitätsanforderungen angewiesen. Das Eintragen einer Zahl ins Excel oder in ein Dashboard macht diese dadurch weder automatisch richtig noch qualitativ wertvoll. Mit der ÖAK werden die Zahlen unter gleichen Bedingungen mit den gleichen Instrumenten geprüft. Unsere Zahlen sind nicht nur eine harte Währung, sondern auch untereinander vergleichbar.

medianet:
Zunächst ist das Ganze als Pilotprojekt angelegt. Was genau heißt das bzw. wie sieht dieses Pilotprojekt aus?
Atria: Wenn wir ein neues Thema angehen, suchen wir zuerst immer Freiwillige unter unseren Mitgliedern, die bereit sind, als erste ihre Zahlen prüfen zu lassen. Damit erkennen wir Aufwand, Struktur und die Machbarkeit.

medianet: Wann werden die ersten öffentlichen Daten zur Verfügung stehen?
Atria: Der Pilot wird demnächst gestartet. Wir rechnen mit einer ersten Veröffentlichung im Jahr 2024.

medianet:
Welche Veränderung erwarten Sie sich bzw. welche Bedeutung hat die Ausweisung dieser zwei Medienkanäle im Wettbewerb für Werbegelder für die heimischen Medienhäuser im Kampf mit den digitalen Giganten aus Übersee?
Atria: Die österreichischen Medienhäuser tragen nicht nur die vierte Säule der Demokratie, sie sind auch Garanten für Qualität und Beständigkeit. Die Werbewirtschaft, die nach Brandsafety, Viewability und positiven Umfeldern sucht, ist bei Buchungen in österreichischen Medienhäusern safe. Das beweisen unsere Zahlen für Print, ePaper, Paid Content – und demnächst auch für Podcast und News­letter.

medianet:
Weshalb gerade Podcast und Newsletter?
Atria: Podcast und Newsletter sind zwar schon länger am Markt, haben sich aber erst in den letzten Jahren zu relevanten Massenkanälen entwickelt, in denen Zielgruppen gezielt nach unterschiedlichen Segmenten angesprochen werden können. Sehr erfolgreiche Podcasts haben ihren Ursprung in Verlagshäusern, weil diese seit Jahrhunderten für journalistische Qualität stehen. Die ÖAK hat sich als bewährtes Prüfinstitut zum Ziel gesetzt, alle relevanten Vertriebskanäle zu überprüfen. Daher war die Einbeziehung von Podcast und Newsletter nach ePaper und Paid Content der nächste logische Schritt.

medianet:
Frage zum Schluss – gibt es Fantasien für weitere Kanäle?
Atria: Die Medienhäuser sind ständig in Bewegung und mit ihnen die ÖAK. Auf der Suche nach den Bedürfnissen des Marktes sind schon die nächsten Ideen in der Pipeline.

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