ST. PÖLTEN Vor einigen Monaten veröffentlichte die NGO Reporter ohne Grenzen (ROG) den „Index der Pressefreiheit“ mit einem ernüchternden Ergebnis: Österreich ist im Jahr 2022, merklich abgerutscht - von Platz 17 auf Platz 31. Doch woran liegt dieser Absturz im Ranking,an welchen Kriterien orientiert sich ROG zur Bemessung und was muss getan werden, damit Österreich sich dahingehend wieder verbessert? Diese und ähnliche Fragen stellten sich viele, natürlich auch Studierende im Bereich Marketing, Kommunikation und Medien.Aufgrund dessen entschieden sich zwei engagierte Studentinnen des Bachelorjahrgangs Marketing & Kommunikation der FH St. Pölten eine Podiumsdiskussion mit namenhaften Gästen der Kommunikationsbranche & Politik zu veranstalten.
Es diskutierten:
Fritz Hausjell, Präsident Reporter ohne Grenzen
Rudolf Greinix, PR-Experte & ehemaliger Journalist
Bernhard Krumpel, PR-Experte
Markus Rohrhofer, Journalist der Wochenzeitung ,der Standard‘
Moderiert wurde die Veranstaltung durch die zwei Organisatorinnen, Johanna Fruth & Antonina Wegrzecka. Anfangs hielt der FH-Kollegiumsleiter Alois Frotschnig eine kurze Rede an das zahlreiche Publikum, danach gab der Medienwissenschaftler Hausjell den ersten Input zu den Kriterien und Säulen des Pressefreiheitsrankings.
Folglich wurde über die verschiedensten Themen diskutiert, vom Spannungsverhältnis zwischen der PR-Branche und dem Journalismus, hin zur Frage nach dem Schuldigen des Ranking-absturzes bis zur Novelle des ORF-Gesetzes.
Am Montagabend war daher der kleine Festsaal der FH St. Pölten prall gefüllt, interessierte Studierende aus allen Studiengängen hörten gebannt bei der Debatte der Experten zu, und durften sich mit Fragen und Anmerkungen einbringen. Im Anschluss hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit bei Fingerfood & Getränken zum Austausch & Networking untereinander, ebenso wie mit den Diskutanten.
Grundsätzlich diente das Event am 24. Oktober zur Anregung eines Diskurses und einer konstruktiven Diskussion der Kommunikationsbranche. Denn wenn Österreich nicht bei der nächsten Veröffentlichung des Pressefreiheitsindex wieder in Aufruhr geraten möchte, braucht es so bald als möglich Veränderung, und zwar von beiden Seiten:
„Vom heutigen Abend werde ich mir sicherlich viel mitnehmen- denn vor allem JournalistInnen können sicher einiges an ihrer Arbeitsweise verbessern“, so Markus Rohrhofer, Korrespondent des OÖ-Standards. Dies bestätigte auch Bernhard Krumpel: „Es braucht nicht nur zeitgemäße Medienförderungen, sondern auch Anstrengungen der Medien selbst, verstärkt die Bedeutung der JournalistInnen für Freiheit und Demokratie zu kommunizieren. Insbesondere bei jüngeren Zielgruppen!“
Doch auch die Gegenpartie sieht sich im Stande zukünftig Schritte in die richtige Richtung zu setzen: „Die Marketing-Branche kann sicherlich auch etwas ändern. Denn man sieht allein anhand der Zahl der Zusehenden, wie wichtig auch zukünftigen Werbetreibenden diese Thematik ist.“, meinte Rudolf Greinix, Head of Public Relations der VBV-Gruppe, zum Schluss. (red)