Die österreichische Vermarkterin Goldbach Austria blickt auf eine erfolgreiche Zeit zurück. Im media-dome-Gespräch mit medianet-Herausgeber Chris Radda sprechen CEO Josef Almer und CCO Alexander Leitner über die beiden letzten Rekordjahre, neue Partnerschaften und die nach wie vor steigende Bedeutung von Bewegtbild-Content. Die Auswirkungen der Covidpandemie hat Goldbach Austria, so CEO Almer, gut verarbeitet.
Digitalisierung beschleunigt
„Die Pandemie haben wir in den verschiedenen Segmenten unterschiedlich gespürt. Einerseits hat sie die Digitalisierung beschleunigt und damit digitalen Medien geholfen. Andererseits hat es klarerweise auch einen kurzen Einbruch im Außenwerbungsbereich gegeben, der sich aber rasch wieder erholt hat.”
Die Situation habe die Bedeutung digitaler Außenwerbemedien bestätigt, weil die Erholung dadurch schneller gegangen sei. Was Goldbach generell resilienter gegenüber solchen Krisen macht, ist auch die breite Struktur des Unternehmens: von klassischer Online-/Mobilwerbung, über Advanced TV, lineares TV bis hin zu mehr als 8.000 Digital out oft Home(DOOH)-Screens ist man in mehreren Vermarktungsbereichen aktiv und verfügt zudem in drei von vier Segmenten über das reichweitenstärkste Netzwerk des Landes. Vor allem das Online-Segment boomt:
„Rein auf den Online-Bereich heruntergebrochen, haben wir in unserem Netzwerk 85 Prozent Reichweite und damit das größte Netzwerk in Österreich. Damit sind wir sogar größer als die gängigen Social Media-Plattformen”, führt Leitner aus. Diese hohe Reichweite und darauf aufbauend die richtigen Produkte seien Grundvoraussetzungen, um am Markt zu reüssieren, so der CCO weiter.
Ein wichtiger Puzzlestein ist in dieser Hinsicht auch Heute.at. Das Newsportal und Goldbach gehen in der digitalen Vermarktung seit 2020 gemeinsame Wege – eine Zusammenarbeit, die beiden Unternehmen nützt. Leitner: „Wir sprechen hier von vier Millionen Userinnen und Usern, und 57 Prozent Reichweite österreichweit, und das bedeutet, dass man es bei Heute geschafft hat, aus einem ostlastigen Printmedium ein nationales digitales Medium zu machen.”
Programmatic & Co.
Eine gewisse „Online-Logik” durchzieht bei Goldbach Austria sämtliche Angebote. Ob durch die programmatische Anbindung im DOOH-Bereich, die datenbasierte und in Echtzeit anpassbare Bewegtbildkampagnen ermöglicht, oder im Bereich Advanced TV, das alle nicht-linearen TV-Angebote zusammenfasst.
Almer dazu: „Auch das lineare Fernsehen orientiert sich immer stärker an einer Online-Logik – was uns zugutekommt, weil wir seit 20 Jahren ‚Online-DNA' in uns haben und hier entsprechend sehr gut positioniert sind.”
In anderen Ländern sehe man die wachsende Verzahnung von linearem und digitalem TV bereits. Den Konsumenten sei es letztendlich egal, über welchen Verbreitungsweg sie der Content erreiche – ob über lineares TV oder Streaming spielt keine Rolle. „Dieser Entwicklung tragen wir mit unserem Advanced TV-Angebot Rechnung. Mit neuen Partnerschaften, etwa Laola1 und der Canal+ Gruppe, konnte Goldbach außerdem das Netzwerk im linearen TV gezielt erweitern”, so Almer weiter.
Bei DOOH mit eigenen Screens
Im DOOH-Bereich hat das Unternehmen im letzten Jahr begonnen, auch eigene Screens zu errichten. „Wir haben den Schritt gesetzt, weil wir gesehen haben, dass es hier in Österreich noch einige weiße Flecken gibt – vor allem im Roadside-Segment oder auch im Fußgängerbereich”, führt Almer aus. Das eigene Angebot wird komplementär zu den 40 Partnern aufgebaut, deren Inventar Goldbach österreichweit vermarktet. Vor allem die digitale Komponente, Stichwort Programmatic, sei im Außenwerbungsbereich zentral. „Wir haben hier im letzten Jahr viel Energie investiert, um die Screens unserer Partner programmatisch buchbar zu machen”, so Almer. Die Rückmeldungen von Agenturen und Kunden seien absolut positiv.
Top-5-Prozent-Arbeitgeber
Nicht nur auf Kundenseite, auch was die eigenen Mitarbeitenden betrifft, setzt Goldbach Austria auf eine gute Atmosphäre. Laut Online-Portal kununu, das Bewertungen ehemaliger und aktueller Mitarbeiter sammelt, zählt die Vermarkterin österreichweit zu den Top-5-Prozent-Arbeitgebern; gerade in Zeiten des allgegenwärtigen Fachkräftemangels ist das ein wichtiges Asset.
„Ich glaube, wir haben sehr viel getan, um Arbeitsbedingungen zu schaffen, die attraktiv sind und mit denen es den Kolleginnen und Kollegen einfach Spaß macht, gemeinsam all die bestehenden und noch kommenden Themen anzupacken und umzusetzen”, erläutert Almer. (fej/sh)