WIEN. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz informierte den ORF-Stiftungsrat in dessen Plenarsitzung am gestrigen Donnerstag unter dem Vorsitz von Norbert Steger über die Weiterentwicklung von ORF eins und ORF 2, die positive wirtschaftliche Situation des ORF sowie den Umsetzungsstand des Spar-und Strukturreformprogramms.
Wrabetz dazu: „Der ORF hat eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen, für die er gut gerüstet ist: Er ist Marktführer im Fernsehen – auch wenn das kommerzielle Mitbewerber anders darzustellen versuchen –, im Radio und Online. Und dank unseres konsequenten Spar- und Reformkurses schaffen wir in enger Zusammenarbeit mit dem Stiftungsrat den wirtschaftlichen Spielraum für die Weiterentwicklung unserer Angebote für unser Publikum. Der ORF ist wirtschaftlich und programmlich voll auf Kurs.”
Nach der gestern präsentierten Vorschau wird der ORF das Jahr 2018 wie geplant positiv abschließen. Die Erlöse aus Werbung (FC 2018 226,1 Mio. €), Programmentgelt (FC 2018 636,0 Mio. €) und sonstige Umsatzerlöse (FC 2018 131,0 Mio. €) entwickeln sich positiv. Das Spar- und Strukturreformprogramm wurde konsequent fortgesetzt, das sowohl die Optimierung bei Betriebsmitteln als auch die Neukonzeption bestimmter Unternehmensbereiche umfasst. Die Strukturreform und Kostenreduktion werden fortgesetzt. Die Umsetzung der Personalvorgaben liegt im Plan. Bis 2021 sollen insgesamt 300 Vollzeitäquivalente abgebaut werden.
2019: Operativ ausgeglichen
Der Finanzplan 2019 wird derzeit ausgearbeitet. Eckpunkte sind ein operativ ausgeglichenes Ergebnis, die Fortsetzung des Strukturprogramms und die weitere Erhöhung der Eigenkapitalquote.
Investitionen ins Programm
Durch den restriktiven Sparkurs werde der nötige Spielraum für Investitionen ins Programm geschaffen: „Im Mittelpunkt steht dabei die Weiterentwicklung von ORF eins und ORF 2”, so der ORF in einer Aussendung.
Für ORF eins wird eine neue Gesamtstrategie erarbeitet, die u.a. einen Ausbau der Eigenproduktion im Vorabend, den schrittweisen Ausbau von Österreich-Content im Hauptabend sowie eine Verbreiterung der Programmgenres vorsieht. Als erste Projekte werden noch 2018 Formate wie die neue „DOKeins”-Reihe „Der Kurier des Kaisers” oder „Der kleine Staatsbesuch” zu sehen sein. 2019 werden u.a. Nachrichten und ein Info-Magazin im Vorabend (zw. 18 und 19 Uhr), ein Wissenschaftsmagazin sowie die Fortsetzung von Erfolgsformaten wie „Dancing Stars” folgen.
Neuer Landesdirektor Tirol
In ORF 2 soll 2019 u.a. die Vorabend-Kernzone optimiert werden, am Wochenende sollen Formate wie „Bürgeranwalt” und „Bewusst gesund” bessere Sendeplätze erhalten und die „ZiB 2” auch am Sonntag starten. Regionale Projekte wie die wochentägliche Landesstudio-Infoleiste „10 vor 10” (AT) sind in Prüfung.
Eine personelle Entscheidung wurde ebenfalls gefällt: Auf Vorschlag von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz wurde der derzeitigen Chefredakteur des Landesstudios Tirol, Robert Unterweger, zum neuen Landesdirektor in Tirol bestellt.