Radio findet den Weg ins Internet
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MARKETING & MEDIA 15.01.2016

Radio findet den Weg ins Internet

Ein Drittel der Internetnutzer hört Radio via Livestream, 19% greifen auf archivierte Sendungen zurück, so eine ­aktuelle Erhebung der Integral im Austrian Internet Monitor.

WIEN. 85% der Bevölkerung nutzen das Internet. Insbesondere die mobile Internetnutzung hat innerhalb der letzten 12 Monate stark zugelegt: Via Tablet um 70% auf nun 29%, via Smartphone, trotz des höheren Ausgangsniveaus, immerhin noch um 17% auf 56%.

Diese Ergebnisse zeigt der aktuelle Austrian Internet Monitor, erhoben vom Markt- und Meinungsforscher Integral und durchgeführt mittels telefonischer Interviews und repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren.

Webradio als Gewinner

Eng mit diesen Entwicklungen verbunden ist die Mediennutzung über Online-Kanäle; vor allem das Webradio hat demnach deutlich gewonnen.

Ein Drittel der Internetnutzer hört Radio via Livestream, das sind um 18% mehr als noch vor einem Jahr. Und es handelt sich um kein Phänomen der Jungen, sind es doch die 30- bis 49-Jährigen, die überdurchschnittlich stark diesen Dienst nutzen – ebenso wie Männer und Höhergebildete. 19% greifen auf archivierte Radiosendungen On Demand zu – das ist um ein gutes Drittel mehr als 2014.
Ein wichtiger Treiber für die Online-Radionutzung sind Apps. Deren Verwender nutzen Web­radio im Schnitt 2,5-mal so häufig wie Nichtverwender. Das zeigt auf, dass man Internet-Radio unkompliziert und mobil verwenden will – zunehmend auf Smartphones über Apps oder auch noch auf Laptops.
Ein leicht positiver Trend zeigt sich auch beim Fernsehen via Livestream, dessen Nutzung innerhalb der letzten 12 Monate um 16% gestiegen ist und aktuell bei 29% der Internetnutzer liegt .
Besonders hoch im Kurs steht Live-Fernsehen bei Männern und Personen unter 29 Jahren sowie mit Matura- oder Universitätsabschluss. Fernsehen on Demand verwenden hingegen nur 22% der Internetnutzer.

Zahlbereitschaft eher gering

Verhalten ist dagegen die Bereitschaft, für die Online-Mediennutzung zu bezahlen. So wäre nur etwa ein gutes Drittel der aktuellen Nutzerschaft bereit, die derzeit verwendeten Angebote auch zu nutzen, wenn sie dafür zur Kassa gebeten würden. „Die Gratis-Mentalität hält sich im Bereich der Internetnutzung nach wie vor sehr hartnäckig. Nutzer sind in hohem Ausmaß bereit, Werbung zu empfangen, so lange sie für die genutzten Web-Angebote nicht extra bezahlen müssen. Jene Minderheit, die bereit ist, für Online-Inhalte zu bezahlen, lässt sich vorwiegend durch hochwertige, anders nicht erhältliche Inhalte dazu motivieren”, so Bertram Barth, Geschäftsführer von Integral. (red)

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