Rasche und flexible Reaktion auf die Krise
© Helmut Graf
MARKETING & MEDIA Redaktion 23.10.2020

Rasche und flexible Reaktion auf die Krise

Als mit dem öffentlichen Verkehr der wichtigste Vertriebsweg schrumpfte, hatte man bei "Heute" einen Plan B.

••• Von Dinko Fejzuli

Mitte März wurde das öffentliche Leben auf ein Minimum heruntergefahren. Für ein Medium wie Heute, welches den öffentlichen Verkehr und die Kundenfrequenz auf der Straße neben dem Handel als wichtige Vertriebswege hat, sicherlich eine schwierige Situation – vor allem, da man sich als Unternehmen, egal welcher Branche, auf so etwas wie eine Pandemie nicht einstellen konnte.

Sehr wohl einen Plan B hatte man bei Heute für den Fall, dass zum Beispiel das öffentliche Leben in Wien oder einem der anderen Ballungszentrum stillstehen würde, so Gernot Fischer, Heute-Geschäftsführer Sales, im Gespräch mit medianet über die letzten Monate und wie sie sich auf Österreichs größte Gratis-Tageszeitung ausgewirkt haben.
Beim Heute-Vertrieb achtet man deshalb seit jeher auf ein breit aufgestelltes Vertriebsnetz. Neben den öffentlichen Plätzen spielt auch der Vertrieb im Lebensmittelhandel und bei Bäckereien eine wichtige und tragende Rolle. So konnte auch in der Lockdown-Phase schnell auf das veränderte Mobilitätsverhalten reagiert werden. Und man darf nicht vergessen: „Selbst zu Beginn des Lockdowns waren immer noch im Schnitt täglich 500.000 Personen mit den Verkehrsmitteln unterwegs, bald war die Auslastung wieder bei 60% und damit bei über 1,5 Mio. Menschen, die hochgradig Bedarf an vertrauensvollen Nachrichten abseits von Social Media & Fake News hatten”, so Fischer.
Auch habe man schnell reagiert und unter anderem mit Essenszustellern oder Apotheken kooperiert, um die Auflage über zusätzliche Wege zu den Leserinnen und Lesern zu bringen, so Herbert Seipt, Marketing- und Vertriebschef bei Heute.
Ansonsten bedient man sich auch Algorithmen, um die Kundenfrequenzen zu antizipieren, aber auch hochtechnischer Prozesse, wie mit Waagen ausgestatteter Entnahmeboxen, die im Livebetrieb und im Tages-Zeitverlauf die Entnahme der Zeitung monitoren können – mit dem Ziel, die Auflage dorthin auszusteuern, wo sich die Menschen aufhalten und fortbewegen. Dass das geglückt ist, beweist die aktuelle Media-Analyse, die Heute trotz Lockdown stabile Reichweiten ausweist und damit als Nummer 1-Tageszeitung Wien und Nummer 1-Gratis Tageszeitung für Österreich bestätigt.

Nachhaltigkeit zählt

Und wenn die Covid-Krise einmal überwunden ist, zeigen sich Fischer und Seipt davon überzeugt, dass am öffentlichen Verkehr als Hauptverkehrsader, angetrieben etwa durch Dinge wie das geplante 1-2-3-Ticket, kein Weg vorbeiführt – eine Entwicklung, die dem Vertriebsmodell der Gratiszeitung Heute nur in die Hände spielen kann, so Fischer.

Und abseits des Vertriebs, der quasi täglich neu angepasst werde, hat man bei Heute auch inhaltlich reagiert, das Thema Nachhaltigkeit stark in den Vordergrund gerückt und versucht, den Lesern täglich einen Mehrwert zu bieten – sei es durch eine Art redaktionellen Kompass mit einer täglichen ‚Sparen'-Seite in Heute, wo es günstige Angebote im Handel gibt, oder sei es durch ein tägliches Gewinnspiel, bei dem pro Woche laut Fischer mehrere Hunderttausend Leser mitmachen. „Das kommt sehr gut an und bringt hohe Frequenzen”, so Fischer. Zusätzlich pusht man durch einen nahezu täglichen Klima-Blog das so wichtige Thema Umwelt/Nachhaltigkeit/Zukunft auch redaktionell.
Was den Blick auf potenziell neue Kunden von Heute betrifft, etwa aus dem Bereich Tourismus, wo es bis vor der Krise viele Kreuzfahrt-Angebote in der Zeitung zu finden gab, wird sich auch diese Branche umstellen müssen und zum Beispiel „den Wiener Gast für die vielen attraktiven innerösterreichischen Regionen begeistern müssen”, so Fischer.
Um den Vertrieb der Zeitung auf noch breitere Beine zu stellen, setzt man auch auf das Thema ePaper – ein für ein Gratismedium wie Heute besonders wichtiger Weg. „Wir bewerben unser ePaper aktiv und verzeichnen zurzeit 40% Auflagensteigerung beim ePaper und sind sehr zufrieden. Vor allem im Lockdown hat man hier einen deutlichen Anstieg gemerkt, und im Schnitt übers Jahr hat es sich bei 40% eingependelt, bei einer Ausgangsbasis von 5.000; wir bewegen uns derzeit hin zu den 8.000 bis 10.000”, so Seipt.

ePaper & Co

Mit den aktuellen Zahlen der Media-Analyse zeigt sich Seipt zufrieden: „Wir haben uns den Herausforderungen der Krise gestellt und sind froh, dass die Vertriebsstrategie voll aufgegangen ist. Wir freuen uns, dass unaufgeregte, sachliche Information ohne Alarmismus, dazu trotz allem die Vermittlung eines positiven Grundgefühls, unter der Führung unseres Chefredakteurs Christian Nusser von den Lesern so geschätzt wird, und dass wir weiterhin so stabile Reichweiten haben die uns zur Nummer eins machen”, so Seipt und Fischer abschließend.

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